»Sorbillo«: Bomben gegen Pizza
In Neapel explodierte eine Bombe vor einer der berühmtesten Pizzerien der Welt. Ihr Eigentümer Gino Sorbillo vermutet Mafia-Clans dahinter.
In der Nacht auf Mittwoch wurde ein Bombenanschlag auf die weltberühmte Pizzeria »Sorbillo« in der Via Tribunali im historischen Zentrum von Neapel verübt. Dabei wurde der Eingang zum Lokal zerstört, verletzt wurde niemand. Der Eigentümer, Gino Sorbillo, meldete sich gleich nach dem Anschlag über seinen Facebook-Kanal und stellte klar, dass der Betrieb so rasch wie möglich wieder geöffnet werde. Im Gespräch mit der Online-Ausgabe der italienischen Zeitung »La Repubblica« vermutete er Mafia-Clans hinter der Bombe.
Bereits vor fünf Jahren wurden Brandanschläge auf mehrere seiner Lokale verübt. Gino Sorbillo ist der bekannteste Pizzaiolo Italiens. Vor 20 Jahren übernahm er die historische Pizzeria seiner Familie und erweiterte sukzessive. Zuerst eröffnete er weitere Filialen in Neapel, dann in Rom, Mailand und zuletzt auch in New York. In allen Filialen wird der Teig mit dem gleichen Lievito Madre (Mutterhefe) angesetzt wie im historischen Lokal in Neapel.
Sorbillos Pizza ist der Inbegriff der klassischen Pizza Napoletana, die letzthin auch zum Unesco-Kulturgut erklärt wurde: Dünner Teig in der Mitte, außen aber dicker, brotiger Rand; und als Belag nur ausgewählte Zutaten in exzellenter Qualität. Vor Sorbillos Pizzeria stehen die Leute Schlange. Nach langer Wartezeit bekommen sie dann keine Gourmet-Pizza (mit entsprechenden Preisen), sondern die Klassiker, die neapolitanische Pizza weltberühmt gemacht haben. Bei Sorbillo kann man immer noch eine Pizza und ein Bier für zehn Euro haben.
Der Eigentümer ist in den Social Media Kanälen sehr aktiv und bezieht klar Stellung. So hat er sich erst letzthin klar gegen antirassistische Hetzparolen von Fußballfans gewandt. Ebenfalls möglich, dass das manch einem nicht bekommen ist.