Im neuen Hochhausviertel in Wien drei gibt’s nun eine gute kulinarische Adresse.
Wie klein Wien in Relation zu anderen Metropolen angelegt ist, lässt sich nur sechs U-Bahn-Minuten vom Stephansplatz und doch ganz weit weg vom Zentrum erleben. Die Station Schlachthausgasse erinnert an die einstige Bestimmung des Viertels. Gleich um die Ecke entstand in einer den meisten Wienern gänzlich unbekannten Gegend mit den »TrIIIple«-Türmen ein neues Hochhausviertel ganz nah am Erdberger Autobahn-Kleeblatt, dessen Grundrauschen allenthalben vernehmbar ist. Und weil auch hier Menschen etwas essen möchten, wurde ein Restaurant miteingeplant. Nicht oben auf dem Dach – das ist Penthouse-Käufern vorbehalten –, sondern auf einer Mezzaninfläche, die man erst einmal aufspüren muss.
Dort stößt man auf das »Schakko«, benannt nach dem Spitznamen von Patron Christian Schadl. Er leitete zuvor die »Hospiz Alm« am Arlberg und startet nun mit seiner Frau Simone fern der Bergwelten etwas Eigenes. Inspiriert durch die legendäre Bordeaux-Sammlung von Adi Werner, brachte er die Liebe zum Wein mit, was sich bis zu Magnumflaschen von Château Montrose 2006 zu reellen Tarifen niederschlägt. Ein grob gehacktes Beef Tatar ist mit Liebstöckelcreme und Chilidotter aromatisch ein wenig abseits des Üblichen, aber treffend arrangiert. Veganer und andere werden mit geschmorten Melanzani, Kichererbsen, Granatapfel und viel Minze sehr zufrieden sein. Eigenwillig konstruiert wie der Mittelturm über dem Lokal: Jakobsmuschel mit Sonnenblumencreme, Sepiachips, Habanero-Punkten und Vanilleschaum. Und sehr gut: Seezungenröllchen auf Belugalinsen mit Goldrübe und nicht zwingend nötigem Lardo. Ein erstaunlicher kulinarischer Ankerplatz an einem (noch) nicht gerade gastlichen Ort.
Essen 44 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 86 von 100
€€
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Schakko
Schnirchgasse 11/1.02, 1030 Wien
T: +43 664 1579100
schakko.at
