Vom Cappuccino bis zum Absacker: Die Bar »Berlot« in Salzburg.

Vom Cappuccino bis zum Absacker: Die Bar »Berlot« in Salzburg.
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Ein Salzburger Kultlokal für alle: Das »Felice« eröffnet als Tagesbar »Berlot« neu

Die Münchner Ikonen »Bar Centrale« und »Schumann's Tagesbar« als Vorbilder: Im Gespräch mit Falstaff verrät Andreas Berlot, wie er seine neue Bar am Äußeren Stein zum Fixpunkt in der Salzburger Gastronomie machen möchte.

In der malerischen kleinen Villa am Äußeren Stein, früher als »Parkstüberl«, dann als  »In«-Lokal Felice bei Nachtschwärmern beliebt, zieht wieder neues Leben ein. Hinter dem Comeback steckt ein altbekanntes Gesicht der Salzburger Barszene: Andreas Berlot. Der  Gastro-Experte hat sich Ende Februar 2024 nach einem Jahrzehnt in der ARGEkultur Salzburg in Salzburg-Nonntal verabschiedet. Als Grund für seinen Abschied nannte er die Herausforderungen bei der Personalsuche.  »Nach der Pandemie war es schlichtweg überwältigend. Wir wurden förmlich überrannt, hatten jedoch viel zu wenige Mitarbeiter«, erklärte Berlot im Gespräch mit Falstaff.

Schon zuvor ist Berlot über Jahrzehnte hinweg in bekannten Salzburger Lokalen, wie dem  »Vis Á Vis« am Rudolfskai, dem »Daimlers« und dem »Steinlechner«, der ebenso erst vor Kurzem Wiedereröffnung feierte, tätig gewesen. Zudem hat er Erfahrung als Betriebsleiter in der »Goldenen Kugel« gesammelt.

Nun möchte Berlot seine geballte Expertise »auf seine alten Tage«, wie er mit einem Schmunzeln im Gespräch mit Falstaff betont, in eine neue Tagesbar einbringen.  »Eine solche Lokalität fehlt einfach in Salzburg. In München gibt es die Bar Centrale und Schumann's Tagesbar.  In Salzburg wird  die Bar Berlot zum Treffpunkt für alle«, fügte er hinzu.

Nachdem er sich entschieden hatte, das ARGE  Beisl zu verlassen, begab er sich gemeinsam mit Denisa Danielisova auf die Suche nach einer neuen, kleineren Location. Nachdem sie einige potenzielle Standorte geprüft hatten, stießen sie schließlich auf das Felice und hatten Erfolg.  »Beim ehemaligen Felice können wir das vom letzten Pächter begonnene, aber nicht vollendete Umbaukonzept teilweise übernehmen. Die Größe ist genau richtig, und es gibt einen schönen Gastgarten. Was will man mehr?«, erzählt Berlot. Auch für die Verantwortlichen der Eigentümerin, Neustein Ferch KG, die auch die Geschäftszeile am Äußeren Stein vermietet, ist dies ein  »wunderbarer Glücksgriff«.

Softopening ab sofort

Berlot plant, ab Anfang Mai richtig durchzustarten, nach einer Phase des Softopenings. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 11 bis 23 Uhr. Am Samstag kann das Lokal und der Gastgarten für private Feiern gemietet werden.  »Samstags haben wir bewusst keine regulären Öffnungszeiten«, betont Berlot und fügte hinzu: »Wir arbeiten gerne, aber wir wollen uns nicht übernehmen. Mit meinen 55 Jahren ist das wahrscheinlich das letzte Pferd, das ich zureiten werde. Ich möchte das Projekt nun ganz nach meinen Vorstellungen gestalten.«

 

»Das Alter spielt bei uns keine Rolle«

Musik aus den 1970er bis 1990er Jahren sowie eine sorgfältig kuratierte Speisekarte mit »von allem etwas« sollen ein Publikum »ohne Altersgrenzen« anlocken. »Wir sind bereits erfahrene Hasen und fühlen uns oft fehl am Platz, wenn wir fortgehen«, verrät Berlot. Dies möchte er in seiner Bar vermeiden – hier ist jeder willkommen. »Das Alter spielt bei uns keine Rolle. Wir möchten ein Treffpunkt für alle sein, sei es auf einen Kaffee auf dem Weg in die Stadt oder auf einen Absacker auf dem Heimweg.«

»Von einem einfachen Soda Zitrone bis hin zu Champagner, von hausgemachtem Kuchen – ich bin ein begnadeter Bäcker  – bis zu unserem speziellen Beef Tatar, das wir in der ARGE jahrelang perfektioniert haben, bieten wir ein kleines, aber  sorgfältig ausgewähltes Angebot«, erklärt Berlot weiter.  »Die Küche ist klein, die Vielfalt soll darunter aber nicht leiden«, betont der Gastronom.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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