Liebenswert: »Gasthaus Haberl & Fink’s Delikatessen«.

Liebenswert: »Gasthaus Haberl & Fink’s Delikatessen«.
© Bernhard Janke

Falstaff Gourmet Kritik: kalt/warm

Ob gezuckerter Fisch, fehlende Weinberatung oder zugeparkte Autos – was Gourmetclubmitglieder von ihren Restaurantbesuchen berichten ist teilweise skurril.

17.000 Gourmetclubmit­glieder testen für den Falstaff Res­tau­rantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erleb­nisberichte. Hier ein kleiner Auszug.

 
Charmanter Umgang mit Lehrpersonal

Kompetenter Service und beste Küche: »Gasthaus Haberl & Fink’s Delikatessen« in Ilz in der Steiermark.
»Perfekter Zwischenstopp auf unserem Weg in den Skiurlaub. Das ›Haberl & Fink’s Delikatessen‹ ist ein Landgasthof oberster Güte mit lokalen Gerichten und tollem Service. Besonders nett fanden wir ein Gespräch, das wir zufällig mitbekamen. Am Nebentisch unterhielt sich der Chef mit einem jungen, schüchternen Mädchen, das sich offenbar als Lehrling beworben hat. Er ist persönlich auf sie eingegangen, war freundlich und geduldig. Er war so nett und herzlich, da hätte man sich fast gerne selbst beworben.« 

 
Inhaber überrascht mit eigens komponierter Vorspeisenkombi

Das »Alte Presshaus« im niederösterreichischen Petzenkirchen überzeugt mit coolem Ambiente und bemühtem Service. 
»Modernes Ambiente gepaart mit cooler Musik, Top-Essen und super Service – das ›Alte Presshaus‹ in Petzenkirchen erfüllt all dies. Bei unserem letzten Besuch bekam der Inhaber mit, dass wir uns zwischen zwei Vorspeisen nicht entscheiden konnten. Er hat daraufhin ganz spontan eine eigens kreierte Vorspeisenkombi vorgeschlagen und damit genau unseren Geschmack getroffen. Vielen lieben Dank, wir hätten selbst nie gewagt, zu fragen. Zum Abschluss gab's noch einen Top-Espresso.«

»Altes Presshaus«: Top-Adresse am Land.
Foto beigestellt
»Altes Presshaus«: Top-Adresse am Land.

 
Kinderfreundliche und professionelle Kellner 

»Panoramaschenke im Hotel Eitljörg« in Wien: unaufgefordertes Tisch-Umstellen für Kinderwägen. 
»Bisher waren wir immer abends in der ›Panoramaschenke im Hotel Eitljörg‹ zu Gast. Das letzte Mal versuchten wir es zu Mittag und wurden nicht enttäuscht. Es gab zwei Mittagsmenüs zu einem Top-Preis-Leistungs-Verhältnis zur Auswahl. Trotz vollem Haus blieb das Service stets ruhig, war ein eingespieltes Team und ging auch auf diverse Sonderwünsche ein. Nett für uns zu beobachten: zwei Mütter setzten sich mit ihren Kinderwägen an einen engen Ecktisch. Ein Kellner war sofort zur Stelle und stellte von sich aus Tische um. So hatten die Mütter besser Platz und die Kinderwägen konnten direkt neben ihnen stehen, um ihre Babys besser im Auge zu haben. Sehr aufmerksam.«

»Panoramaschenke«: sehr zuvorkommendes Service.
© Blendpunkt
»Panoramaschenke«: sehr zuvorkommendes Service.

 
Nicht existente Beratung und schwaches Service

Langes Warten auf Getränke und Kellner der sich über die Gäste mokiert: enttäuschender Aufenthalt im »Hotel Kirchheimerhof«.
»Ich war beruflich eine Woche im ›Hotel Kirchheimerhof‹ in Bad Kleinkirchheim einquartiert und war von der Leistung des Restaurants leider sehr enttäuscht. Chaotisches, langsames Service und die Getränke kommen einen Gang später, wenn überhaupt. Auf die Bitte um eine Weinempfehlung zum Fisch, wird einem bloß die Weinkarte hingehalten, mit dem Kommentar ›Da hams das vom sogenannten Sommelier des Hauses.‹ Eine Reklamation über einen Fisch, der eindeutig gezuckert schmeckte, wird nicht ernst genommen, sondern bei den andern Gästen am Tisch ins Lächerliche gezogen, von Entschuldigung oder Ersatz keine Spur.«   

»Hotel Kirchheimerhof«: Kellner enttäuschend. 
Foto beigestellt
»Hotel Kirchheimerhof«: Kellner enttäuschend. 

 
Einmal & nie wieder: Gäste sprechen von einem seltsamen Erlebnis

Im Restaurant »Kleibensturz« in Maria Enzersdorf in Niederösterreich wurden Gäste komplett zugeparkt. Keine Hilfe vom Ober. 
»Unlängst im Restaurant ›Kleibensturz‹: Wir wunderten uns über die schmale Zufahrt in den Hof, stellten aber wie alle Gäste unser Auto dort ab. Als wir gegen 22 Uhr das Lokal verließen, waren wir und weitere Autos von einem Porsche zugeparkt. Durch Verschieben von Blumentrögen versuchten wir unser Bestes. Als wir einen Kellner darum baten, den Fahrer zum Wegfahren zu bewegen, meinte er bloß: ›Nein, der ist so betrunken, der fährt heute nicht mehr weg.‹ Auf die Frage, ob wir die Schlüssel haben könnten, sagte er: ›Das geht nicht, er ist sehr heikel beim Auto.‹ und ging. Nach über zwanzig Minuten schafften wir es in Millimeterarbeit aus dem Hof. Ein seltsamer Abschluss.«

»Kleibensturz«: Autos komplett zugeparkt.
Foto beigestellt
»Kleibensturz«: Autos komplett zugeparkt.

REAKTION

Gourmetclubmitglieder waren vom Service im Wiener »el Hans« sehr enttäuscht.
Vorspeisen ohne extra Teller, der Kellner hat keine Ahnung, was Cava ist und das Servicepersonal ging nur widerwillig auf Gästewünsche ein. Geschäftsführer Leo Gabriel nimmt zu der Kritik Stellung: »Erstmal freut es uns, dass Ihnen die Hauptspeisen gut geschmeckt haben, vielen Dank für das Lob. Bezüglich Vorspeisen, tut es uns Leid, dass hier eine Service-Fehleinschätzung passiert ist, selbstverständlich, sollte hier nachgefragt werden, ob extra Teller gewünscht sind, wenn auch viele Gäste die ›spanische‹ Art zu essen – mit den Fingern – bevorzugen. Ebenfalls möchten wir uns für die unzureichenden Cava-Kenntnisse entschuldigen, wir werden uns bemühen, dies künftig zu verbessern. Wir hoffen, dass Sie uns dennoch eine zweite Chance geben werden.«

Gutes Essen, aber nicht vorhandener Service.
© Raphael Gebauer
Gutes Essen, aber nicht vorhandener Service.

Die Redaktion behält sich vor, dem Falstaff ­zugesandte Berichte aus Platzgründen für die ­Veröffentlichung zu kürzen. 
Haben auch Sie ein bemerkenswertes Restauranterlebnis, das Sie uns schildern möchten? Dann schreiben Sie uns an redaktion@falstaff.at.

Erschienen in
Falstaff Nr. 02/2018

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