Im Jahr 2023 entstanden ganz besondere Weine.

Im Jahr 2023 entstanden ganz besondere Weine.
© ÖWM / Manu Grafenauer

Jahrgang 2023 – ein außergewöhnlicher Weinjahrgang

Ein Jahrgang der den heimischen Winzer*innen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Gekennzeichnet von harter Arbeit und vielen Herausforderungen wurden sie am Ende aber mit ganz hervorragenden Weinen belohnt.

Der Jahrgang 2023 gestaltete sich ziemlich herausfordernd für Österreichs Winzer*innen. Trockenperioden, intensive Feuchtwetterphasen und mancherorts schwere Unwetter erforderten viel penible Arbeit in den Weingärten des Landes. Diese wurde aber durch einen sehr schönen Herbst belohnt. Zu erwarten sind ausdrucksstarke, dichte und zugleich balancierte Weißweine sowie der nächste fulminante Rotweinjahrgang. Endlich konnten auch wieder Eisweine in nennenswerter Menge gekeltert werden.

2023 war von besonderen Weißweinen geprägt.
© ÖWM / www.pov.at
2023 war von besonderen Weißweinen geprägt.

Dem trockenen Winter folgten die langersehnten Regenfälle im April und Mai welche den späten Austrieb begünstigten. Zur späten Rebblüte hin wurde es allerdings wieder unbeständig und gestaltete sich als äußerst schwierig für die Winzer*innen. Während in einigen Gebieten Hitze und Trockenheit zu Verrieselung und somit Mengenverlusten führten, waren es anderswo Regenfälle. Auch erforderte vielerorts auftretende Peronospora sorgfältige Pflanzenschutzmaßnahmen. Die gesamte Wachstumsperiode im Sommer war immer wieder von Hagelschäden durchsetzt und erforderte herausfordernde Stunden an Arbeit für alle Winzer*innen des Landes.

Im August schritt die Reifeentwicklung kontinuierlich voran und wurde von starken Regenfällen nochmals kräftig angekurbelt. Dadurch begann bald die Hauptlese, die zügig voranging und natürlich mancherorts durch Ertragsausfällen gekennzeichnet war. Die Traubenreife schritt aber allgemein rasch voran, wobei die Säurewerte gleichzeitig zurückgingen. Ein kleines Spiel mit der guten Zuckerreife begann und der richtige Zeitpunkt musste gefunden werden. Wichtig war vor allem nicht frühzeitig zu ernten! Die bewiesene Geduld wurde durch das traumhafte Herbstwetter, das im Wesentlichen bis zum Staatsfeiertag am 26. Oktober anhielt, reichlich belohnt.

Der Jahrgang 2023 steht ebenfalls für fulminante Rotweine.
© ÖWM / 1000things, Katharina Tesch
Der Jahrgang 2023 steht ebenfalls für fulminante Rotweine.

Weißweine mit kraftvoller Frucht & Balance

In den Weingärten von Niederösterreich, Wien und dem Burgenland konnten sehr reife Beeren in gutem Gesundheitszustand gelesen werden, die kraftvolle, saftige Weißweine mit klaren Fruchtaromen und guter Sortentypizität ergeben. In vielen, aber nicht allen Herkünften ist die Säure etwas niedriger, der Alkoholgehalt hingegen etwas höher als in den Vorjahren ausgefallen. Im Allgemeinen sind saftige Weißweine von auffallender Dichte und früher Balance zu erwarten. Der Grüne Veltliner wird diesmal vermutlich stärker traubige und an Kernobst erinnernde Aromen zeigen als pfeffrigtabakige Würzenoten. Beim Riesling und den Burgundersorten ist mit balancierten wie fruchtbetonten Weinen zu rechnen. Die aromatischen Sorten und die autochthonen Spezialitäten werden wieder ihre sortenspezifischen Merkmale ausspielen können.

Steiermark: pointierte Weine mit Harmonie und moderatem Alkohol

In der Steiermark waren die Verhältnisse etwas anders, dort fielen sehr reichliche Niederschläge. Entstanden sind pointierte, elegante Weißweine von kühler Frische – dicht am Gaumen, moderat im Alkohol. Sauvignon Blanc und Gelber Muskateller zeigen sich mit Pikanz und intensivem Fruchtspiel. Auch die Weinberge der wärmeren Gegenden des Vulkanlandes und die kühleren Weinhänge der Weststeiermark haben schöne Resultate geliefert: beachtliche Burgunder und feingliedrige, knackige Schilcher.

Exzellente Rotweine erwartet

Große Freude herrscht in den burgenländischen Rotweinherkünften sowie in den niederösterreichischen Rotweinzentren Carnuntum und Thermenregion. Erneut konnten vollreife, völlig gesunde Beeren mit hohem Zuckergehalt und ausgereiften Tanninen eingebracht werden. Dies gilt für alle Rebsorten in gleicher Weise. Freuen darf man sich daher auf gebündelte, doch ausgewogene und strukturierte Gewächse voll Spannkraft, die den hervorragenden Vorgängern aus 2019 und 2021 nicht nachstehen werden.

Der begehrte Eiswein kam auch endlich wieder zum Tragen.
© ÖWM / Robert Herbst
Der begehrte Eiswein kam auch endlich wieder zum Tragen.

Endlich wieder Eiswein

Bereits Anfang Dezember ermöglichte Frost in Niederösterreich und Burgenland endlich wieder eine nennenswerte und hochwertige Eisweinlese. Aufgrund des für diese Spezialität frühen Erntezeitpunktes sollten die Weine von klaren Fruchtaromen und großer Lebendigkeit geprägt sein. Um den Neusiedler See sorgte außerdem eine sehr saubere Botrytis für hochgradige und vielversprechende Süßweine.

Bergland: bisher bester Jahrgang in Oberösterreich, Kärnten kernig

Die noch jungen oberösterreichischen Weinbaugegenden können mit außergewöhnlich reifen, aromatischen und runden Weinen ihren bisher besten Jahrgang vermelden. In Kärnten waren die Verhältnisse etwas schwieriger; zu erwarten sind leichtere, kernige Weine von guter Sortentypizität. In Tirol und Vorarlberg zeichnen sich reife und reichhaltige Weine in geringerer Menge ab.


Info

Detaillierte Informationen zum Weinjahrgang 2023 finden Sie unter oesterreichwein.at/weinjahrgang2023

Mehr zum Thema
Advertorial
Blaufränkisch und mehr
Inmitten der idyllischen Landschaft von Horitschon bietet Eichenwald Weine eine vielfältige...