Wien in Berlin
Das erste Reiseziel wurde von Tim Mälzer gewählt, der seine beiden Wiener nicht lange auf Reisen sendete: Es ging nach Berlin. Vor allem für Mraz keine unbekannte Stadt. Er leitete hier mit nur 25 Jahren die Küche der ehemaligen »Cordobar«. Im Sinne des Zusammenhalts ging es für die beiden allerdings zuerst in die Natur: Beim Fliegenfischen sollten die Chefs ihre Hauptzutat selbst angeln – eine Aufgabe, die zum Glück der beiden nicht in die Wertung miteinfließt. Doch auch die Zubereitung stellte die beiden vor Herausforderungen – es ging in das einzige Drei-Sterne-Restaurant der Stadt: das »Restaurant Rutz« von Marco Müller. Die Challenge: Ein Signature Dish von Müller – Müritz-Karpfen in zwei Gängen. Bereits das Filetieren des Fisches dämpft die Stimmung. »Ich hasse Karpfen«, so Amador. Und auch die Jury ist kritisch. Bei Amadors Karpfenrippe fehlte der Knochen zum Greifen und auch beim Karpfentatar konnte der Teller von Mraz etwas mehr überzeugen – dafür gab es 5,8 Punkte für Mraz und 5,4 Punkte für Amador.
Fusion in Florenz
Der Wiener Zwei-Sternekoch Lukas Mraz brachte seine Kollegen für die zweite Challenge mit dem Namen einer der erfolgreichsten Köche der heutigen Zeit ins Schwitzen: Der italienische Drei-Sternekoch Massimo Bottura. Es ging für die beiden nach Florenz, wo beim Anblick des Gerichts beiden schnell klar ist, dass hier Bottura seine Finger mit im Spiel haben muss. Dabei ist die Überraschung am nächsten Morgen umso größer, als sie nicht Bottura selbst gegenüberstehen, sondern Karime Lopez, der ersten mexikanischen Sterneköchin der Welt. In der »Gucci Osteria da Massimo Bottura« wird es für die beiden nicht einfach, wobei zumindest Amador einen sprachlichen Vorteil hatte. Mälzer hingegen sprang gleich zu Beginn ins Fettnäpfchen – über das vermeintliche Kompliment »Es war so wie Kochen nach Omas Art« konnte sich die junge Spitzenköchin nicht wirklich freuen. Amador kann sich unterdessen erneut nur schwer mit dem Fisch anfreunden – nachdem ihm das Häuten des Aals nicht ganz zu gelingen scheint. Für Lopez immer noch präziser als Mälzer. Mit dem Resultat, dass Lopez ihren Gästen beide Teller nicht vorsetzen würde, fällt das Juryurteil verhältnismäßig nett aus. Für Tim gibt es in Florenz 5,8 Punkte, für Amador glatte 6 Punkte.
Messer und Mazesoba
Für seine Challenge hat sich Amador etwas Besonderes für seine Kontrahenten ausgedacht. Für Mälzer und Mraz ging es nach Japan, die Wiege des exakten Kochhandwerks. Einem eindrucksvollen Besuch bei einem Schwertschmiedemeister folgte die kulinarische Herausforderung. In der schwarzen Box erwartete sie ein lokaler Klassiker – Mazesoba, eine Ramen-Variation. Bereits die Einkaufstour stellte sich, zumindest für einen der beiden, als Challenge heraus. Unter den strengen Augen des Erfinders des Gerichts Naoto Niiyama stellten sich die Gastronomen der Aufgabe in Nagoy und arbeiten – beinahe – freundschaftlich zusammen. So ließ sich Mälzer von Mraz das gesamte Gemüse für die Toppings mitschnippeln und auch bei der Zubereitung ließ er sich immer wieder von dem Wiener Sternekoch »inspirieren«. Dafür gab es von Mälzer zumindest einen japanischen Messersatz geschenkt. Naoto Niiyama zeigte sich schlussendlich positiv überrascht »Ich hätte nicht gedacht, dass ein Österreicher und ein Deutscher so gut Ramen nachkochen können«. Von der Jury gab es dafür 6,1 Punkte für Mälzer und 6,7 für Mraz.
Mit insgesamt 12,5 Punkten holt sich Lukas Mraz damit den Sieg des Freundschaft-Specials. »Ich bringe den Sieg nach Wien – für uns beide«, so Mraz zu Amador, der sich mit nur 0,4 Punkten Rückstand Mälzer geschlagen geben musste. Mraz bleibt bei Kitchen Impossible somit weiterhin ungeschlagen.