Foto beigestellt

Zürich-Insidertipps von Beat Schlatter

Der Kabarettist, Schauspieler und Autor Beat Schlatter verrät seine Lieblingsplätze in der Limmatstadt.

Falstaff: Sie sind bekannt als waschechter Zürcher und wohnen zentral im Niederdorf. Welcher Spunten verkörpert die Stadt für Sie am besten und warum?

Beat Schlatter: Ich glaube nicht, dass ein Restaurant oder eine Bar Zürich verkörpern kann. Wenn, dann sind es die Gäste und das Personal, die das ausstrahlen. In meinem Quartier gehe ich am Morgen jeweils gerne ins «Henrici», am Nachmittag in die «Bodega». Zum Apéro ins «Bögli» im Rosenhof. Danach zum sym­pathischen Fabrizio in die «Pizza Nation». Abends ab 22.30 Uhr fühle ich mich sehr wohl in der «Splendid». Und wenn dann ein interessantes Gespräch oder die Party noch weitergehen soll, besuche ich auf ein letztes, frischgezapftes Hürlimann-Bier die «Gräbli Bar». Sie hat die ganze Nacht geöffnet, so lange, bis es am Morgen im «Henrici» wieder von vorne losgehen kann.

Was muss man tun, um an einem Zürcher Stammtisch schon nach der ersten Runde rauszufliegen? Oder besser: Was sollte man nicht tun, wenn man noch bleiben möchte?

Da gibt es einiges: das Personal nicht beleidigen. Den Teller nicht mit dem Hund teilen, sich am Tisch nicht die Zehennägel schneiden. Bei 2,5 Promille sollte man unaufgefordert das Lokal verlassen.

Bei 2,5 Promille sollte man unaufgefordert das Lokal verlassen.

Wenn es mal gehobener sein soll, wo kehren Sie dann ein?

Ich verabrede mich gerne zur gegenseitigen geistigen Befruchtung mit dem Künstler Daniel Wiedemann im «Restaurant Kronenhalle». Das Personal liebt ihn, und er kennt die «Kronenhalle» besser als sein Sofa zu Hause. Davon profitiere ich enorm.

Sie kochen gerne für Gäste. Haben Sie ein Gericht, das Sie besonders gerne servieren?
Ich koche gerne Gerichte mit wenig Aufwand und grosser Wirkung. Ich habe in meiner Wohnung in der Altstadt einen grossen Esstisch in der Küche. Ich liebe Besuch. Besonders, wenn viele Leute am Tisch sitzen, lebendig diskutiert und viel gelacht wird. Die Lebensmittel kaufe ich frisch auf dem Bürkliplatzmärt oder am Samstag von den Bauern auf der Gemüsebrücke. Es freut mich jedes Mal, wenn ich von den Gemüseproduzenten etwas Spezielles über die Produktion ihrer Tomaten oder Kartoffeln erfahre. Kürzlich hat mir ein Bauer erzählt, dass man früher Rennpferden Randen als Doping gab. Seither esse ich bei einem Müdigkeitsanfall gerne einen rohen Randensalat mit ein wenig Feta und Honig.


Beat Schlatter

Das Zürcher Urgestein Beat Schlatter ist Kabarettist, Schauspieler und Autor. Er lebt immer noch in seiner Geburtsstadt, und zwar im Niederdorf – zürcherischer geht es gar nicht.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Erschienen in
Food Zurich Spezial 2023

Zum Magazin

Benjamin Herzog
Benjamin Herzog
Chefredaktion Schweiz
Larissa Graf
Larissa Graf
Mehr zum Thema
© Shutterstock
Tipps
Tipps und Tricks für Lauch
Die lange Zwiebel ist auch eine der besten! Hier steht, wie Lauch, auch Porree genannt, noch besser...
Von Redaktion