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Restaurant der Woche: »La Maison D’Avignon«

Von Sterneküchen zur Selbstständigkeit: Mathias Mercier und sein »Maison D’Avignon« sind Hamburgs neuer kulinarischer Geheimtipp. Französische Kochkunst trifft hier auf eine erlesene Weinauswahl.

Mathias Mercier hat jahrzehntelang in den besten Restaurants in ­Hamburg gearbeitet, er war Teil der Erfolgsgeschichte von »Le Canard« und »Bianc«. Sein letzter Arbeitgeber war Boris Kasprik im »Petit Amour«. Als das Sterne­restaurant Anfang des Jahres schloss, entschloss Mercier sich mit 47 Jahren zur Selbstständigkeit. Das »Maison D’Avignon« öffnete am 4. Juli in Ottensen seine Türen.

Sein Ambiente kommt eher bescheiden daher: hell gestrichene Betonböden und ­weiße Wände bieten den unprätentiösen Rahmen für 16 Plätze an schlichten Holz­tischen, die er teils vom Vorgängerlokal, einer Tapasbar, übernommen hat. In der ­Mitte dominiert ein Holztresen, an dem zur Begrüßung ein Crémant aus dem südlichen Rhonetal gereicht wird. Gäste haben die Wahl zwischen vier bis sechs Gängen. Die Küche ist durch und durch französisch – Mercier führt sie mit leichter Hand und einer großen Portion Kreativität in die Moderne.

So startet das Menü mit einem außergewöhnlich zarten Pulpo, der mit kräftigen Röstnoten auftrumpft, geschmeidig begleitet von der leichten Süße des Kürbisses in unterschiedlichen Texturen und einer kräftigen Olivencreme. Im nächsten Gang überraschen gebratene Schnecken, die mit einer gebräunten Petersilienwurzel als ungleiches, aber sich ergänzendes Paar ­auftreten. Zum Hauptgang paart sich die perfekt gegarte Meeräsche mit geröstetem Blumenkohl und Birnenaroma. Die fruchtige Süße steuert eine willkommene Frische bei. Dazu gibt es eine große Weinauswahl, die vom Experten Mercier und seinem Team zusammengestellt wurde und mit einigen Überraschung aufwartet.

Bewertung

Essen 44 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 7 von 10
GESAMT 86 von 100

INFO

LA MAISON D’AVIGNON
Arnoldstraße 2
22765 Hamburg
T: +49 40 28806512
lamaisonavignon.de

Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2023

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Brigitte Jurczyk
Autor
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