Bachls Restaurant der Woche: Pichlmaiers zum Herkner
Wo exzellente Köche verkehren und ihrer Begeisterung für Social Media freien Lauf lassen, dort ist gut essen. Solch eine Adresse ist »Pichlmaiers zum Herkner« in Wien Neuwaldegg.
Das beste Kompliment, das man einem Gastwirt machen kann, ist der regelmäßige Besuch von Branchenkollegen. Christiane und Martin Pichlmaier haben sich den alten »Herkner« formidabel hergerichtet, zählen sowieso zu den freundlichsten Wirten der Nation und nennen den Standort auf den Bierdeckeln augenzwinkernd eine »Exklusive Randlage«. Mit Roman Artner, seit vier Jahren der Küchenchef, wurde im Laufe der Zeit ein ganz eigenständiger Stil entwickelt. Neben Klassikern wie einem vielgerühmten Kalbsbeuschel, Krautfleckerln mit Schnittlauch oder Wiener Schnitzel finden sicher hier Gerichte, die man anderswo nicht bekommt.
So sind die mediterranen Kalbskutteln vom »Meixner« in Favoriten sonst die Referenz in Wien. Hier bekommen sie mit Miesmuscheln und Liebstöckel noch eine maritime Note – sehr gut. Oder ein Zürcher Geschnetzeltes als Tagesempfehlung mit krachiger Berner Rösti. Weiter verbreitet ist eine Version, bei der Kalbsnieren zum Fleisch geschnitten werden. Artner gibt zusätzlich Kalbsbries dazu, auch eine sehr gelungene Spielart.
So eine Käseauswahl ist in Wirtshäusern selten, bei den aufwendigen Desserts kommt einem das »exklusiv« von den Bierdeckeln in den Sinn. Und zur Weinkarte passt das sowieso – starke Italien-Auswahl, einige Premiers Grands Crus aus Bordeaux in der Magnum, Extremflaschen aus den USA. Und im Gegenzug ganz viel Günstiges aus Österreich. Letzte Meldung: Jeden Donnerstag gibt’s nun Jazz zum Dinner. Keine Ruhe also in Wien 17.