Perfekte Südlagen am Leithaberg bilden das Fundament für finessenreiche Weine aus Burgundersorten und Neuburger.

Perfekte Südlagen am Leithaberg bilden das Fundament für finessenreiche Weine aus Burgundersorten und Neuburger.
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Die Sieger der Burgunder Trophy 2019

Die Falstaff Burgunder Trophy zeichnet die besten Weine aus weißen Burgundersorten aus dem Burgenland aus. Mit rund 300 Einreichungen hat der Bewerb ein neues Rekordniveau erreicht.

Wie jeden Sommer hat das Falstaff-Magazin auch heuer wieder in Kooperation mit der Wein Burgenland die Burgunder Trophy verliehen, die die besten Weine aus den weißen Burgundersorten, Cuvées aus solchen, sowie aus der Rebsorte Neuburger auszeichnet. Den Kern dieser Vergleichsverkostung bildeten heuer die jungen Weine aus dem Jahrgang 2018 sowie die etwas länger, meist im Holz, ausgebauten Burgunder des Jahrgangs 2017. Zusätzlich wird noch die Kategorie »Reserve Trophy« für noch verfügbare Weine aus älteren Jahrgängen verliehen, die dem Konsumenten die hohe Reifefähigkeit der burgenländischen Weißweine ans Herz legen soll. Insgesamt wurden diesmal an die 270 Weine eingereicht, was eine erfreuliche Steigerung bei der Teilnahme von etwa zehn Prozent bedeutete.

Die größte Gruppe der zu beurteilenden Weine bildeten die Jungweine aus 2018, einem Jahrgang, der trotz der teilweise sehr frühen Ernte, die der heiße Sommer mit sich brachte, sehr sortentypische Weine mit ausdrucksvoller Fruchtkomponente ergeben hat. Der Chardonnay, der wiederum den größten Sortenblock bildete, ist grundsätzlich eine Sorte mit höherer Säure, was in diesem Jahr ein besonderer Vorteil war. Kommen wir zu den Ergebnissen in den diversen Gruppen: Der beste Chardonnay 2018 wurde unter zahlreichen punktegleichen Weinen erst im Stechen ermittelt, der Sieger ist das Weingut Strehn mit Chardonnay Hochberg 2018. Spannend war auch die Ermittlung des Favoriten unter den Weißburgundern – einer Rebsorte, der in letzter Zeit ganz offensichtlich wieder mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Auf dem ersten Rang landete hier schließlich Georg Prieler mit dem Pinot Blanc Ried Seeberg 2018. In den mengenmäßig etwas kleineren Sortengruppen Neuburger und Grauburgunder wurden das Weingut Feiler-Artinger mit Neuburger 2018 und das Weingut Kraft mit dem Ruster Grauburgunder 2018 als Topweine ermittelt. Bester Leithaberg DAC weiß 2018 ist der Neuburger Leithaberg DAC von Erwin Tinhof.

Andi Kollwentz, »Mr. Chardonnay« aus Großhöflein
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Andi Kollwentz, »Mr. Chardonnay« aus Großhöflein

Eine spezielle Wertung wurde auch heuer wieder für die weißen Leithaberg DAC – in diesem Falle alle Weine außer solchen mit Grünem Veltliner, der in dieser Herkunft ja integriert ist – durchgeführt, wobei im klassischen Bereich Weine aus 2018 und bei jenen mit Riedbezeichnung der Jahrgang 2017 zur Bewertung anstand. Sieger der Riedkategorie ist das Weingut Markus Altenburger, das mit seinem Leithaberg DAC Ried Jungenberg 2017 den ersten Platz unter 24 Mitbewerbern einnahm. Der Jahrgang 2017 brachte im Burgenland eine große Zahl von ausgezeichneten Weißweinen hervor. In der Gruppe der Cuvées setzte sich im reinen Ruster Finale schließlich Markus Hammer mit der Burgundercuvée Alte Reben im Stechen punktgleich mit Feiler-Artingers Gustav durch. Die Wertung beim Grauburgunder 2017 ging an Helmut Preisinger aus Gols mit dem S.EX Golden League. In der Sortengruppe der Weißburgunder gab es ebenso ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das schließlich Gernot Leitner mit Pannobile Pinot Blanc Ried Salzberg vor seinem Golser Kollegen Andreas Gsellmann mit seinem weißen Pannobile Weißburgunder Ried Golser Goldberg und Erwin Tinhof aus Eisenstadt mit Weißburgunder Ried Golden Erd für sich entschied. Tinhof wiederum entschied mit seinem exemplarischen Neuburger Eisenstadt diese Sortenkategorie
klar für sich.

Die größte Gruppe unter den 2017ern kam von der Sorte Chardonnay, hier gab es mit dem Weingut In Signo Leonis insoweit einen Überraschungssieger, als der Betrieb für seine exzellenten Rotweine weit bekannter ist. Aber Patrick und Heri Bayer konnten mit ihrem Alba­tros vollends überzeugen. Platz zwei in der Kategorie ging an den Golser Paul Achs für Chardonnay Alte Reben 2017 und der dritte Rang an Chardonnay Ried Großhöfleiner Tatschler von Andi Koll­wentz. In der Reserve-Kategorie konnte dem Hause Kollwentz wie so oft der Sieg nicht streitig gemacht werden. Mit dem Chardonnay aus der Ried Katerstein Jahrgang 2014 (die Lage wird in jüngeren Jahren nun als »Katterstein« bezeichnet) erreicht Andi Kollwentz mit 96 Punkten die Höchstwertung in der diesjährigen Falstaff Burgunder Trophy. Gleich mehrere Weine mit tollen 95 Punkten reihen sich dahinter ein und sollen auch ob ihrer Güte nicht unerwähnt bleiben, denn auch nach ihnen sollte man auf den aktuellen Weinkarten der Restaurants unbedingt Ausschau halten: Da wäre Georg Prielers ungemein frischer Pinot Blanc Leithaberg 2006, der Weißburgunder Golden Erd 2014 von Erwin Tinhof, der Chardonnay Muschelkalk R 2014 von Schwarz in Purbach und nochmals Andi Kollwentz mit Chardonnay Ried Gloria 2014.

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Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2019

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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