Ob die Kartoffel nun Getreide oder Gemüse ist, wird sich spätestens 2025 zeigen.

Ob die Kartoffel nun Getreide oder Gemüse ist, wird sich spätestens 2025 zeigen.
© Avelina/Shutterstock

Getreide oder Gemüse? Das Image der Kartoffel steht auf dem Spiel

Die Erdknolle könnte in Zukunft ihren Status als Gemüse verlieren und einer komplett neuen Kategorie zugeordnet werden.

Die Kartoffel gilt nicht nur als eine der ältesten, sondern auch als eine der vielseitigsten Nutzpflanzen der Welt. Seit ihrer Entdeckung in den südamerikanischen Anden hat sie sich zu einem der Hauptbestandteile in unserer Ernährung entwickelt. Schätzungen zufolge werden jährlich zwischen 350 und 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet und pro Person ergibt das eine Konsum von rund 53 Kilogramm pro Person und Jahr.

Internationalen Medien zufolge, könnte sich nun einiges bei der Kartoffel ändern – zumindest, wenn es nach dem US-Beratungsausschuss geht. Dieser will der Knolle nun scheinbar den Status »Gemüse« aberkennen und die Knolle künftig eher als Getreide klassifizieren. Dem US-Magazin »Food & Wine« zufolge, könnten hierfür überarbeiteten Ernährungsrichtlinien des US-Bundesausschusses verantwortlich sein. Diese sollen unter anderem für das Jahr 2025 eine Neudefinition von Kartoffeln als Getreide sein. Der Grund für die neue Auslegung dieser Richtlinien soll dazu beitragen, ausgewogenere Ernährungsprofile der amerikanischen Bevölkerung zu fördern. Wie es heißt, erkennt das Komitee zurzeit lediglich Kategorien wie Getreide, Proteine, Gemüse, Obst und Milchprodukte an.

Gegenwehr folgt prompt

Die Vorstellung, Kartoffeln als Getreide zu klassifizieren, stößt Vertreter:innen des National Potato Council (NPC) sowie anderen Befürworter:innen von Kartoffeln allerdings sauer auf. Kam Quarles, der CEO des NPC, betont, dass Kartoffeln als Gemüse betrachtet werden sollten, nicht als Getreide. Er führt dies darauf zurück, dass Kartoffeln einen hohen Gehalt an Kalium und Vitaminen aufweisen, der in anderen Stärkequellen nicht vorhanden ist. Nach seiner Meinung würde eine Umklassifizierung Verwirrung bei den Verbraucher:innen stiften und zu Chaos führen.

Trotzdem gelten Kartoffeln aus ernährungsphysiologischer Sicht streng genommen nicht als Gemüse, da sie sich beinahe ident wie raffinierte Kohlenhydrate verhalten und den Blutzucker erhöhen. Spätestens im Jahr 2025 wird sich zeigen, wie die Diskussion in welche Kategorie die Kartoffel nun fällt, ausgeht – denn da läuft die Fassung der Ernährungsrichtlinien aus 2020 aus.

Alternative gesucht?

Obwohl die Kartoffel als beliebter Speisenbegleiter angesehen wird und für viele Gastronom:innen und Genießer:innen als essenzieller Bestandteil in der Küche gilt, wird sie doch als ungesund betrachtet. Dabei enthält sie viele Vitamine wie Vitamin C, B6 und Kalium. Außerdem ist sie ein wichtiger Lieferant für Ballaststoffe, der nicht nur die Verdauung fördert, sondern auch das Sättigungsgefühl erhöht.

Diese Kartoffel-Rezepte sind einen Versuch wert:


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Redaktion
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