Seit über 80 Jahren im Besitz der Familie Thiery leiten heute die Geschwister Maria Katharina Thiery-Schroll und Johannes Christian Thiery das luxuriöse Anwesen in Panoramalage dritter Generation. Gelebte Gastfreundschaft, ein großzügiges Schloss-Spa, ein herrlicher Außenpool – idyllisch im altehrwürdigen Gemäuer gelegen – und die kulinarischen Köstlichkeiten der Schlossküche, die auch auf der Panoramaterrasse mit herrlichem Donaublick serviert werden, krönen den Aufenthalt der Gäste in der ohnehin schon malerischen Wachau. Ganz neu im Team des »Relais & Châteaux Hotel Schloss Dürnstein« ist Küchenchefin Nadine Stangl. Aufgewachsen in Schladming in der Steiermark, blickt die talentierte Köchin auf die Stationen in verschiedenen Küchen weltweit zurück, in denen sie das kulinarische Zepter schwang. Falstaff hat sie zum Antrittsinterview gebeten

Falstaff: Sie waren unter anderem ja in den bekannten Wiener Adressen wie »Das Loft« und im »Restaurant Walter Bauer« tätig. Wie haben diese Erfahrungen Ihre kulinarische Perspektive geprägt, und welche Elemente Ihrer bisherigen Karriere haben Sie besonders beeinflusst?

Nadine Stangl: »Das Loft« war eine ganz besondere Station für mich: hier konnte und durfte ich mich und meine persönlichen Stärken einbringen und viele kreative Gerichte kreieren. Das Team war groß – am Pass waren wir zu zweit – jeden Abend den Service für bis zu 150 Gäste auf Sterne-Niveau abzuliefern, war eine großartige, herausfordernde und auch inspirierende Tätigkeit. Ich bin sehr stolz darauf, hier für den ersten Michelin-Stern mitverantwortlich zu sein. Der Pass hat mich auch am meisten fasziniert, stets den Überblick über jeden einzelnen Teller zu behalten. Meine Arbeit im »Restaurant Walter Bauer« war sehr anspruchsvoll. Der versierte Spitzenkoch Tommy Möbius ist nur schwer zu beeindrucken und es war mir ein persönliches Anliegen seinen Ansprüchen durch und durch gerecht zu werden. Mein Ehrgeiz hat mich dermaßen angespornt, so konnte ich am meisten von ihm lernen. Dieser Sternekoch hat meine Kulinarik und meinen Kochstil maßgeblich mitgeprägt.

Können Sie uns einen Ausblick darauf geben, welche kulinarischen Höhepunkte und Neuerungen die Gäste unter Ihrer Führung in der nächsten Zeit erwarten können?

Ich freue mich sehr auf die unterschiedlichen Kulinarik-Spots, die das Hotel »Schloss Dürnstein« künftig bieten und bespielen wird. Wir haben bereits großartige gemeinsame Pläne mit unterschiedlichem Fokus für die kulinarischen Optionen vor Ort geschmiedet. Im Schlossrestaurant werden wir Tradition und Moderne kulinarisch miteinander kombinieren. Frische und innovative Gerichte stehen dabei im Fokus, ebenso vegetarische und vegane Optionen.

Der »Küffer Keller« in malerischer Lage und als Gartenidyll wird zum mediterranen Barbecue-Spot, hier planen wir unter anderem verschiedene Antipasti auf Etageren im Family-Style zum Teilen. Im Bar- und Poolbereich kommen die Hotelgäste in den Genuss von karibischen und südamerikanischen Tapas und Snacks – perfekte Köstlichkeiten für einen entspannten Nachmittag am Pool. Die Schloss Greisslerei soll sich ihren ursprünglichen, traditionellen Charakter bewahren. Hier setzen wir weiterhin auf lokale Spezialitäten und köstliche Produkte aus der Region, die wir gekonnt in Szene setzen.

Ein völlig neues Projekt im Hotel »Schloss Dürnstein« ist noch urgeheim und in Planung, darüber können und wollen wir noch nichts verraten. Nur so viel: Es ist mein persönliches Highlight und wird mir die Möglichkeit bieten, über mehrere Gänge hinweg meiner internationalen Erfahrung und Kreativität freien Lauf zu lassen. Über diese Chance und Wertschätzung bin ich der Familie Thiery sehr dankbar und freue mich, dies gemeinsam mit den wunderbaren Gastgebern im Schloss umsetzen zu dürfen! Eine spannende Neuerung darf ich sicherlich aber jetzt schon verraten: Die Gäste im Hotel »Schloss Dürnstein« dürfen sich fortan jeden Sonntag über ein typisch englisches Sunday Roast freuen. Mit fluffigen Yorkshire Pudding, in Honig glasiertem Wurzelgemüse und Rotkraut wird dieses Feel-Good-Gericht den Afternoon Tea auf der schönen Panoramaterrasse bereichern.

Wie würden Sie Ihren eigenen kulinarischen Stil beschreiben? 

Meine Auslandsexpertise hat meinen kulinarischen Stil stark geprägt, dieser ist zu einem gelungenen Mix aus außergewöhnlichen Einflüssen verschmolzen. Bei mir steht die mediterrane Küche im Mittelpunkt, gern mit einem karibischen, südamerikanischen oder asiatischen Twist – daraus ergeben sich spannende und immer neue Gerichte. Auch ein traditionelles, österreichisches Flair darf bei meinen Kreationen nicht fehlen.

Was kochen Sie für sich selbst am liebsten?

Da ich gebürtig aus Schladming in der Steiermark stamme, koche ich für mich selbst gern Gerichte aus der Heimat. Dabei achte ich sehr auf den saisonalen Aspekt und verwende Obst und Gemüse aus Österreich – so kommen bei mir zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Zutaten auf den Teller. Sehr gern koche ich privat unterschiedliche Schmorgerichte oder ab und an auch ein saftiges Rib-Eye Steak, natürlich von lokalen und fairen Produzenten. Eines meiner Nostalgie- Gerichte aus meiner Zeit auf See ist denkbar einfach und erinnert mich an die teilweise hektische, aber schöne Zeit in den Schiffskantinen: Duftender Jasminreis, würzige Sojasauce und ein weich gekochtes Ei sind eine himmlische Kombination!

Alles über den Werdegang und ihre Erfahrungen in internationalen Küchen lesen Sie bei den Kolleg:innen von Falstaff PROFI.

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