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Neue Finanzierungsmöglichkeiten für das Deutschlandticket

Das Deutschlandticket scheint gerettet – der Preis steht jedoch weiterhin zur Debatte. Bund und Länder haben nun weitere Schritte zur Finanzierung des Tickets vereinbart.

Nach wochenlangen Diskussionen und der Besorgnis über das mögliche Ende des Deutschlandtickets haben der Bund und die Länder Maßnahmen zur weiteren Finanzierung beschlossen. In diesem Jahr sollen nicht verbrauchte Mittel von 2024 zur Kompensation finanzieller Verluste der Verkehrsunternehmen aufgrund des kostengünstigen Tickets verwendet werden können. Diese Vereinbarung wurde am Montagabend in Berlin zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten getroffen. Darüber hinaus rückt auch die Preisgestaltung des Tickets in den Fokus, welches bisher einen Monatspreis von 49 Euro hatte und als »Einführungspreis« galt. Die Verkehrsminister sollen nun ein Konzept für die Umsetzung des Deutschlandtickets im Jahr 2024 erarbeiten.

Umschichtung der Mittel

Gemäß einer Vereinbarung aus Ende 2022 haben sowohl der Bund als auch die Länder bereits für dieses und das kommende Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Kompensation der Einnahmeverluste der Bus- und Bahnbetreiber bereitgestellt. Allerdings blieben mögliche zusätzliche Kosten ein strittiger Punkt. Die Vereinbarung, dass Bund und Länder diese Kosten je zur Hälfte tragen, galt nur für das Einführungsjahr 2023. Die Verkehrsbranche und die Länder forderten dasselbe auch für das Jahr 2024, jedoch wurde in diesem Zusammenhang keine weitere Vereinbarung getroffen. Unverbrauchte Mittel aus dem Jahr 2023 könnten als Puffer dienen, wofür eine Gesetzesänderung erforderlich ist. Das Konzept der Verkehrsminister soll sicherstellen, dass es im Jahr 2024 keine weiteren finanziellen Verpflichtungen seitens des Bundes und der Länder gibt.

Detaillierte Abrechnung

Die genauen Mehrkosten sind noch nicht bezifferbar. Laut einer Prognose des Verbands der Verkehrsunternehmen belaufen sich die Verluste der Branche in diesem Jahr auf 2,3 Milliarden Euro, nachdem das Deutschlandticket erst Anfang Mai eingeführt wurde. Im gesamten Jahr 2024 wird erwartet, dass sich diese Verluste auf 4,1 Milliarden Euro belaufen. Bei insgesamt sechs Milliarden Euro an Zuschüssen für die Jahre 2023 und 2024 könnte sich eine Lücke von 400 Millionen Euro ergeben.

Die Möglichkeit, dass der attraktive Einführungspreis von 49 Euro wie andere Tarife auch steigern kann, war von Anfang an bekannt. Nun wird eine mögliche Preiserhöhung als Finanzierungsinstrument für das Jahr 2024 konkret diskutiert.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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