Diese Gewürze befeuern nicht nur unsere Geschmacks-knospen, ihre Heilkräfte stärken uns auch für die Kälte.

Diese Gewürze befeuern nicht nur unsere Geschmacks-knospen, ihre Heilkräfte stärken uns auch für die Kälte.
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Top 5 wärmende Gewürze für den Winter

Gewürz Winter Weihnachten Rezept gesunde Küche Superfood

In der kalten Jahreszeit wird Ihnen mit diesen Zutaten warm ums Herz. PLUS: Rezepttipps.

Die dunkle Jahreshälfte verlangt uns sowohl körperlich, als auch emotional viel ab. Um den eisigen Winter-Stürmen standzuhalten und auch im Angesicht der Corona-Pandemie bei Kräften zu bleiben, ist es jetzt besonders wichtig, sich mit wohltuenden Speisen zu verwöhnen. Denn schon Hippokrates, der berühmteste Arzt des Altertums und Begründer der modernen Medizin, riet uns: »Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!« 

Diese fünf Gewürze sind tief in der Naturheilkunde verwurzelt und wärmen uns in der kalten Zeit von innen heraus.


Ingwer

Die feurig scharfe Wunder-Wurzel wird seit Jahrtausenden als Gewürz und Heilmittel geschätzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda, wo Lebensmittel als Arznei fungieren, gilt der Ingwer als stärkendes und belebendes Heilmittel, das das Immunsystem und die Verdauung unterstützt sowie bei Übelkeit hilft. Aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen sowie antioxidativen Wirkung schützt Ingwer vor Infekten. Die heilende gelbe Wurzel wärmt von innen, fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und hemmt Entzündungen. Außerdem löst Ingwer Krämpfe und entpuppt sich als effektives natürliches Schmerzmittel.

Einer alten indischen Legende zufolge verleiht Ingwer dem Menschen eine derartige Kraft, dass er sogar dazu imstande ist, einen Tiger zu zähmen und ihn zu reiten. Auch die Schulmedizin erkennt inzwischen seine Heilkräfte an und kürte ihn zur «Heilpflanze des Jahres 2018».
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Einer alten indischen Legende zufolge verleiht Ingwer dem Menschen eine derartige Kraft, dass er sogar dazu imstande ist, einen Tiger zu zähmen und ihn zu reiten. Auch die Schulmedizin erkennt inzwischen seine Heilkräfte an und kürte ihn zur «Heilpflanze des Jahres 2018».

Zimt

So schmeckt Weihnachten: Zimt begleitet uns alljährlich durch den Advent, dabei gehört die süßlich-herbe Rinde des Zimtbaumes zu den ältesten Gewürzpflanzen und ist schon seit dem Altertum als effektives Naturheilmittel bekannt. Das »braune Gold« galt lange als Zeichen von Exklusivität und Macht. Die alten Ägypter nutzen Zimt zur Einbalsamierung. Heute schätzt man Zimt für seine wohltuende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Das Gewürz kurbelt die Fettverbrennung an, senkt Blutdruck und Blutzuckerspiegel und soll dadurch ähnlich effektiv wirken wie Insulin. Seine ätherischen Öle regen den Kreislauf an, schützen Zellen und Herz und hemmen das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Darüber hinaus werden der aromatischen Baumrinde entspannende und aphrodisierende Wirkungen nachgesagt.

Man unterscheidet zwischen dem (echten) Ceylon-Zimt aus Sri Lanka und dem günstigeren Cassia-Zimt aus China.
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Man unterscheidet zwischen dem (echten) Ceylon-Zimt aus Sri Lanka und dem günstigeren Cassia-Zimt aus China.

Chilli

Kein anderes Gewürz heizt uns so ein, wie die Chili. Die scharfe Schote sorgt in der asiatischen und südamerikanischen Küche traditionell für den richtigen Schärfe-Kick, der nicht nur unsere Geschmacksknospen befeuert, sondern auch Krankheitserreger abtötet, die Verdauung stärkt und den Stoffwechsel anregt. Dafür sorgt der Scharfmacher Capsaicin in der kleinen Paprika aus der Familie der Nachtschattengewächse, der auch Schmerzen lindern und glücklich machen soll. Denn als Reaktion auf die Schärfe schüttet der Körper Endorphine, wie Adrenalin und Dopamin, aus – Glückshormone, die uns in ein Hochgefühl versetzen. Nicht umsonst gilt die Chilli als »gesündeste Droge« der Welt.

In subtropischem Klima, wo Speisen leicht verderben, wird traditionell mit Chilli gewürzt. Denn der Scharfmacher beugt Lebensmittelvergiftungen vor.
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In subtropischem Klima, wo Speisen leicht verderben, wird traditionell mit Chilli gewürzt. Denn der Scharfmacher beugt Lebensmittelvergiftungen vor.

Thymian

Schon die Römer schätzten das pikant-liebliche Kraut nicht nur für die feine Würze, die es vor allem deftigen Fleisch-, Fisch-, aber auch Gemüsegerichten verleiht und sie dazu noch bekömmlicher macht, auch seine vielseitigen Heilkräfte sind seit der Antike bekannt. So tauften die Griechen das robuste Kraut nach ihrem Wort für Kraft und Mut »thymos«. Legionäre stärkten sich vor Kämpfen mit einem Thymianbad. Das kleinblättrige Kraut aus dem Mittelmeerraum wird in der abendländischen Naturheilkunde traditionell bei Atemwegskrankheiten eingesetzt, da es antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend wirkt. Außerdem hebt Thymian die Stimmung und beruhigt unsere Nerven, denn er unterstützt die Ausschüttung des körpereigenen Glückshormons Serotonin.

Schon Hildegard von Bingen empfahl das Heilkraut bei Atemnot oder Keuchhusten. 2006 wurde der Thymian zu «Heilpflanze des Jahres» erklärt.
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Schon Hildegard von Bingen empfahl das Heilkraut bei Atemnot oder Keuchhusten. 2006 wurde der Thymian zu «Heilpflanze des Jahres» erklärt.

Pfeffer

Pfeffer ist das weltweit meistverwendete Gewürz. Ursprünglich stammt der Pfeffer aus Indien. Alexander der Große brachte ihn nach Europa, wo er schon bald als begehrtes Luxusgut gehandelt wurde, das zeitweise sogar als Zahlungsmittel anerkannt war. Der schwarze Pfeffer ist eine tropische Kletterpflanze, die bis zu zehn Meter hochwachsen kann. Je nach Reifegrad und Verarbeitung sind seine Beeren schwarz, grün, rot oder weiß gefärbt. Seine aromatische Schärfe verdankt der Pfeffer dem Inhaltstoff Piperin, der ihn nicht nur so schmackhaft, sondern auch gesund macht. Das Allroundgewürz regt den Appetit an, bringt den Stoffwechsel in Schwung, hilft Krankheitserreger und Giftstoffe auszuscheiden und verspricht sogar Linderung bei Kopfschmerzen.

Schwarzer und grüner Pfeffer wird aus den noch unreifen Früchten gewonnen, wobei der schwarze getrocknet und der grüne meist frisch eingelegt wird. Die reifen Pfefferbeeren sind rot, durch Schälen entsteht der weisse Pfeffer.  
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Schwarzer und grüner Pfeffer wird aus den noch unreifen Früchten gewonnen, wobei der schwarze getrocknet und der grüne meist frisch eingelegt wird. Die reifen Pfefferbeeren sind rot, durch Schälen entsteht der weisse Pfeffer.  

Paula Pankarter
Paula Pankarter
Redakteurin Online
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