Rudolf Freidhager (r.) und Axel Kiesbye präsentieren das Jubiläums-Waldbier Jahrgang 2020 »Eiche«.

Rudolf Freidhager (r.) und Axel Kiesbye präsentieren das Jubiläums-Waldbier Jahrgang 2020 »Eiche«.
© citronenrot

Waldbier 2020: So schmeckt das Bier aus dem Barrique

FOTOS: Zum Jubiläum wurde der zehnte Jahrgang des besonderen Bieres der Österreichischen Bundesforste im Eichenfass veredelt.

»Erstmals wird es heuer Wald im Barrique geben«, freut sich Rudolf Freidhager, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste, bei der Präsentation des zehnten Waldbier-Jahrgangs 2020. Zum Jubiläum wurde der »frisch gezapfte Wald im Glas« aus dem Braukessel von Braumeister Axel Kiesbye erstmals im Fass gereift. Die Eiche dafür stammt aus dem Revier Kierling und somit ist das Edelholz unter den Laubbäumen nun auch Geschmacksgeber des Waldbiers 2020. Das Fassholz stammt von einer 200-jährigen Traubeneiche, die bereits 2015 geerntet wurde. Das Holz musste erst mehrere Jahre getrocknet werden, bevor es in mühevoller Handarbeit zu einem Fass verarbeitet werden konnte.

»Es ist wirklich schön zu sehen, welche Preziosen unsere Wälder bieten und wie sie sich kulinarisch veredeln lassen.«
Rudolf Freidhager

Noten von Bourbon und Marille

Das Waldbier Edition 2020 »Eiche« kam nach einem mehrstufigen Brauverfahren im Juni ins 250-l-Holzfass und reifte über den Sommer zu seiner trinkfertigen Güte mit zart integrierten Fassnoten heran. Das naturbelassene und unfiltrierte Kreativbier kann gut über mehrere Jahre im Keller reifen. Das besondere Brauverfahren verleiht dem Bier seine blumig-fruchtigen Nuancen, das Eichenholzfass die Aromen nach Bourbon, Rum und Marille. Seine feine Fruchtigkeit kommt von den Hefen, die tonic-artige Herbe und Frische vom Hopfen. Eingebraut wurde das naturbelassene und unfiltrierte Kreativbier in der Kiesbye Naturbrauerei in Obertrum bei Salzburg.

Wald der Fässer

Auf sonnig-warmen Standorten finden die Eichen im Wienerwald ihr ideales Verbreitungsgebiet vor. Sie wachsen nur langsam, werden im Schnitt 160 bis 180 Jahre alt und zeichnen sich durch eine besondere Feinwüchsigkeit und gleichmäßig aufgebaute Jahrringe aus. Im gleichnamigen Eichenhain im Bundesforste-Revier Kierling sind besonders majestätische Exemplare zu finden. Fass-Eichen – nur die schönsten Exemplare werden verarbeitet – werden von den Fassbindern meist persönlich ausgesucht, in diesem Fall von der Fassbinderei Schrimpl aus dem Weinviertel, die auch die Dauben hergestellt hat. Das Eichenholz gilt aufgrund seiner Feinporigkeit als besonders dicht, zusätzlich verfügt es über natürliche Gerbstoffe, die für gute Haltbarkeit sorgen.

Trinken für den Klimaschutz

Zum heurigen Jubiläumsjahr haben sich die Bundesforste und Braumeister Axel Kiesbye eine ganz besondere Aktion einfallen lassen: Pro verkaufter Flasche Waldbier geht ein Euro an ein Wiederaufforstungsprojekt im Waldviertel, dessen Wälder von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind. Auf einer von Borkenkäfern gänzlich zerfressenen Fläche wird ein neuer Eichenwald für die nächsten Generationen gepflanzt. »Eichen sind nicht nur wertvolle Nutzhölzer, sondern haben im Klimawandel großes Potenzial«, erklärt Rudolf Freidhager. »Sie kommen mit Hitze und Trockenheit besser zurecht und werden den zukünftigen Klimabedingungen besser gewachsen sein als andere Bäume. Die Eiche ist eine Baumart der Zukunft.«

Alle Waldbier-Jahrgänge im Überblick.

  • Jahrgang 2020: »Eiche« aus Eichenwäldern der Bundesforste im Wienerwald
  • Jahrgang 2019: »Elsbeere« aus dem ÖBf-Revier Breitenfurt bei Wien
  • Jahrgang 2018: »Holzbirne« aus dem ÖBf-Revier Wildalpen in der Steiermark
  • Jahrgang 2017: »Wilde Kirsche« aus dem Kärntner Gailtal
  • Jahrgang 2016: »Wacholder« aus dem Salzburger Lungau
  • Jahrgang 2015: »Fichtenharz« aus Wäldern am Traunstein
  • Jahrgang 2014: »Schwarzkiefer« aus dem Wienerwald
  • Jahrgang 2013: »Lärche« aus Wäldern im Salzkammergut
  • Jahrgang 2012: »Zirbe« aus dem Tiroler Radurschltal
  • Jahrgang 2011: »Tanne« aus Wäldern am Hochkönig in Salzburg

Zur Geschichte des Waldbieres

Anlässlich des Internationalen Jahres des Waldes 2011 brachten die Österreichischen Bundesforste mit Braumeister Axel Kiesbye erstmals ein Waldbier heraus. Ursprünglich als einmalige Sonderedition geplant, folgten aufgrund des hohen Zuspruchs weitere Jahrgänge und bald wurde das jährlich neu herausgebrachte Waldbier zu einer fixen Größe im kulinarischen Waldjahr. Das Prinzip bleib dabei immer das gleiche: Zutaten, Ernteorte und Waldwissen kommen von den Bundesforsten, die Rezeptur für die Biere stammt von Braumeister Axel Kiesbye, eingebraut wurde von Anfang an in der Trumer Brauerei im Salzburger Obertrum.

Limitierte Auflage

Die Jubiläumsedition Waldbier 2020 »Eiche« wird wie ihre Vorgänger in limitierter Auflage in Gourmet-Flaschen zu 0,75 l und 0,33 l angeboten und ist ab sofort im ausgewählten Fachhandel und über den Shop der Kiesbye Naturbrauerei erhältlich. Aufgrund ihres hohen Alkoholgehalts verfügt sie über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und kann mehrere Jahre bis zu ihrem Genuss aufbewahrt werden. Bisherige Waldbier-Jahrgänge sind nahezu ausverkauft und nur mehr als Sammlerstücke verfügbar.

www.bundesforste.at
www.waldbier.com

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