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Obazda & Erdäpfelkas

»Wenn ich an einen schönen lauen Biergartenabend denke, dürfen für mich als Bayer ein paar Dinge nicht fehlen: ein kühles Bier, ein Radi mit Salz und eine Breze mit cremigem Obazda. Dieser feine Brotaufstrich wurde vermutlich in den 1920er-Jahren erstmals in einem Wirtshaus in Freising serviert. Der zweite Aufstrich ist ein würziger Erdäpfelkas, der den vegetarischen Biergartengenuss abrundet.« – Alexander Huber

Alexander Huber

Obazda

Zutaten (4 Personen)
2 Schalotten
350 g Camembert (alternativ Brie)
100 g Romadur
150 g weiche Butter
50 g Quark
200 ml Malzbier
1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
1 Prise gemahlener Kümmel
1 Prise Cayennepfeffer
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Erdäpfelkas

Zutaten (4 Personen)
350 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
50 g Sauerrahm
50 g Quark
50 g Frischkäse
1 EL Rapsöl
2 EL Schnittlauchröllchen
Cayennepfeffer
etwas Abrieb von 1 unbehandelten Zitrone
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Zum Servieren

Zutaten (4 Personen)
1 großer weißer Rettich
Meersalzflocken
4 Radieschen
1 rote Zwiebel
Schnittlauch
4 Brezen
Essiggurken
  • Die Schalotten in feine Würfel schneiden. Einen kleinen Topf mit Wasser erhitzen und die Schalottenwürfel darin etwa 1 Minute blanchieren (kurz kochen), dann in ein Sieb abgießen und kalt abschrecken.
  • Beide Käsesorten sowie die Butter grob würfeln und mit dem Quark in eine Schüssel geben.
  • Das Bier über den Käse gießen und etwa 20 Minuten ruhen lassen. Anschließend alles mit einer Gabel zu einem cremigen Obazda vermengen. Diesen mit Paprika, Kümmel, Cayenne, Salz und Pfeffer würzig abschmecken.
  • Die Kartoffeln in reichlich kaltem Salzwasser aufsetzen, erhitzen und weich kochen, anschließend abgießen. Kurz ausdampfen lassen, dann pellen und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Etwa 5 Minuten ausdampfen lassen.
  • Die Kartoffeln mit Sauerrahm, Quark, Frischkäse und Rapsöl glatt rühren und mit Schnittlauch, Cayenne, Salz, Pfeffer sowie etwas Zitronenabrieb abschmecken.
  • Den Rettich schälen, dann mit dem Rettichmesser auf einer Seite von oben nach unten im Abstand von 2–3 mm etwa zwei Drittel tief schräg einschneiden. Die eingeschnittene Seite nach unten drehen und den Vorgang auf der nun oben liegenden Seite wiederholen, dabei entgegengesetzt arbeiten. Den Rettich leicht mit Salz sowie Meersalzflocken würzen und kurz ruhen lassen.
  • Die Radieschen halbieren oder in Scheiben, die rote Zwiebel in feine Ringe, etwas Schnittlauch in Röllchen schneiden.
  • Den Obazda auf vier Schalen verteilen und mit Zwiebelringen und Radieschen garnieren. Den Rettich in vier Teile zupfen und auf eine Platte setzen. Den Kartoffelkas einmal durchrühren, in vier Schälchen füllen und mit Schnittlauch bestreuen. Die Aufstriche mit auf die Platte stellen und mit Brezen und Essiggurken servieren.

Tipp:

  • Den Obazda kann man ohne Weiteres auch nur mit Camembert oder Brie zubereiten, er wird dann etwas weniger würzig. Bei der Verarbeitung sollte der Käse stets zimmerwarm und durchgereift sein.
  • Malzbier bringt eine feine Süße und geschmackliche Tiefe in den Obazda.
  • Es ist entscheidend, vorwiegend festkochende Kartoffeln zu verwenden. Festkochende Kartoffeln würden keine Creme ergeben, und mehligkochende wären zu schleimig.
  • Ein so vorbereiteter Rettich wird in Bayern Bierrettich genannt. Er ist perfekt, wenn er sich ziehharmonikaartig auseinanderziehen lässt.

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