Im Frühling geht's ans Bärlauch-Sammeln

Im Frühling geht's ans Bärlauch-Sammeln
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5 Fragen zu Bärlauch

Er zählt zu den ersten kulinarischen Frühlingsboten und verfeinert viele Gerichte mit seinem markanten Aroma. Das müssen Sie über Bärlauch wissen.

Es grünt so grün ... wenn der Frühling in unseren Breiten Einzug hält. Denn dann ist wieder Bärlauch-Zeit und Rezepte mit Bärlauch haben wieder Hochsaison. Ob Bärlauchpesto, Bärlauchsuppe oder Bärlauchknödel – seine Bläter sind in der Küche vielseitig einsetzbar und geben den Gerichten das markante Knoblauch-Aroma. Um den Bärlauch ranken sich aber auch viele Mythen und Geschichten. Wir beantworten fünf häufig gestellte Fragen rund um das Frühlungskraut.

Warum ist Bärlauch so gesund?

Nomen est omen! Wie der Name bereits erahnen lässt: Bärlauch hat Bärenkräfte. Er ist reich an Vitamin C und hat einen hohen Eisengehalt, das stärkt unter anderem das Immunsystem, ist gut für die Nerven und wirkt als Wachmacher. Außerdem enthält der aromatische Frühlingsbote Provitamin A. Das wirkt sich unter anderem positiv auf unser Hautbild und unsere Sehkraft aus. In Bärlauch steckt zudem der wertvolle Mineralstoff Kalium, der unter anderem unseren Blutdruck beeinflusst.

Wie erkenne ich Bärlauch?

Bärlauch wächst bevorzugt an feuchten Standorten in Laub- und Auwäldern. Er wird häufig verwechselt mit:

  • Herbstzeitlose
  • Maiglöckchen
  • Geflecktem Aronstab
  • Vielblütiger Weißwurz
  • Verwilderten Tulpen

Um eine Verwechslung zu verhindern, gibt es folgende Erkennungsmerkmale:

  • Die Blätter wachsen je nach Lage einzeln dicht nebeneinander.
  • Ein Bärlauchblatt besteht aus einem dreikantigen Stiel und einer Blattfläche, die am Ende spitz zuläuft.
  • Die Blätter glänzen an der Oberseite und sind matt an der Unterseite.
  • Zerreibt man frischen Bärlauch, tritt ein markanter Geruch nach Lauch bzw. Knoblauch auf.

Wer sich beim Selberpflücken nicht sicher ist, sollte lieber auf Bärlauch aus dem Supermarktregal zurückgreifen.

Bis wann kann man Bärlauch ernten?

Bärlauchblätter erntet man am besten während der Monate März und April, in jedem Fall aber vor der Blüte. Nach dem Blühen entwickeln sie einen bitteren Geschmack.

Wie verwende ich Bärlauch?

Bärlauch verarbeitet man am besten frisch. Nach dem Sammeln sollten die Blätter heiß abgespült werden, um eine mögliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu verhindern. Bärlauch ist in der Küche vielseitig einsetzbar – etwa in Aufstrichen, Saucen und Dips, als Bärlauchbutter, in einer Vinaigrette oder in Suppen. Man kann auch Pastateig oder Spätzle mit gehacktem Bärlauch verfeinern. Besonders gut passt das Kraut unserer Meinung nach zu Kartoffelgerichten und Fisch.

Wie kann man Bärlauch konservieren?

Frischen Bärlauch bewahrt man idealerweise in einem feuchten Tuch eingewickelt im Kühlschrank auf – dort hält er sich zwei bis drei Tage. Trocknen des Bärlauchs wird nicht empfohlen, da er schnell an Aroma verliert. Wer länger etwas vom aromatischen Wildkraut haben möchte, der verarbeitet es zu Bärlauchsalz oder Bärlauchöl. Die Knospen des Bärlauchs kann man einlegen und zu so genannten Bärlauchkapern verarbeiten und auch die Zwiebeln der Pflanze lassen sich kulinarisch verwerten. Diese erntet man am besten im Herbst und legt sie ein bzw. verarbeitet sie zu einer Paste.


Kein guter Nachbar

Food Fact: Bärlauch ist allelopathisch. Biochemiker beschreiben mit dem Begriff Allelopathie einen Vorgang, bei dem ein Organismus bestimmte Stoffe produziert, um andere Organismen daran zu hindern, sich am selben Ort anzusiedeln. Soll heißen: Der Bärlauch ist egoistisch und kein guter Nachbar für andere Pflanzen, denn diese verdrängt er.

Redaktion
Marion Topitschnig
Autor
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