Das Bundesland, das neun von zehn der höchsten Gipfel Österreichs beherbergt, lockt Wanderer mit atemberaubenden Ausblicken in luftige Höhen auf Sonnenterrassen und in urige Stuben.
Auch wenn der Großglockner als höchster Berg der Republik im Dreiländereck zwischen Salzburg, Kärnten und Osttirol und damit eigentlich nur im »Vorzimmer« Tirols steht, kann das Bundesland aufgrund seiner mächtig hohen Bergketten nördlich und südlich des Inntals getrost als Dach der Republik bezeichnet werden. Neun der zehn höchsten Gipfel Österreichs liegen in oder – wie der Großglockner – zum Teil in Tirol.
Es ist jedenfalls ein Dach mit vielen Fenstern in Form von Hütten in luftigen Höhen mit teils spektakulären Aussichten von Sonnenterrassen und aus urigen Stuben. Allein beim Brandenburger Haus auf über 3000 Meter Seehöhe oder rund um die Almwirtschaft Gampe Thaya bei Sölden ermöglicht das Blicke bis nach Italien, während auf der Bad Kissinger Hütte oder auf der Schneetalalm die Berge an der österreichisch-deutschen Grenzen zum Greifen nahe erscheinen. Oftmals deutlich über der Baumgrenze und an exponierten Orten in oder am Rande bekannter Skigebiete gelegen, thronen die Hütten wie Adlerhorste hoch oben in den Bergen des Ötz-, Stubai- und Zillertals, auf schmalen Jochen, an steilen Felswänden und manchmal auch am Ufer kristallklarer Seen. Die allermeisten Hütten sind von den Tälern aus in wenigen Stunden über Steige oder Waldwege erreichbar, weshalb sie sich als lohnende Ziele für Tageswanderungen anbieten. Kulinarisch liegen sie ebenso auf höchstem Niveau. Die Palette reicht von Gourmetabenden bis zu deftigen Brettljausen, von Tiroler Speckspezialitäten bis zu flaumigem Kräuter- und Kaiserschmarren.
Aber nicht nur Gourmets finden hier lohnende Zieladressen, manche Alm ist auch Überlebensasyl für bedrohte Tierarten. So finden sich auf der Schneetalalm fast ausschließlich gefährdete Ziegenrassen wie Pinzgauerziegen, Blobe Ziegen, Pfauenziegen, Bündner Strahlenziegen oder Gemsfarbige Gebirgsziegen sowie die Walliser Schwarzhalsziegen. Dazu kommen noch äußerst seltene Hühnerrassen wie Sulmtaler Huhn, Altsteirer Huhn, Schwedische Blumen- und Appenzeller Spitzhaubenhühner, die hier, im so genannten Penthouse der Republik, einen idealen, natürlichen Lebensraum vorfinden.
Die Reihung ergibt sich aus den Gesamtpunkten und Essenspunkten.
Brandenburger Haus, Vent – 99 Falstaff-Punkte
Großartige Küche auf über 3000 Metern! Kein Wunder: Der Koch hat in Prags Tophäusern gearbeitet – und das schmeckt man auch hoch über den Ötztaler Alpen. Ein guter Tag beginnt mit einem herzhaften Almfrühstück. Ansonsten wechseln alpine Klassiker mit internationalen Speisen, gerne auch vegetarisch.
Schneetalalm, Nesselwängle – 98 Falstaff-Punkte
Der Wirt hat eine große Leidenschaft für gutes Essen, Frische und Regionalität. Immer wieder finden Gourmetabende statt. Aus dem Holzofen kommt Schweinsbraten mit rescher Kruste, Knödel gelingen superflaumig, dazu gibt es knackige Salate. Der Schokokaiserschmarren ist ein Traum!
Almwirtschaft Gampe Thaya, Sölden – 98 Falstaff-Punkte
Eine urige Almwirtschaft mit Kühen vom Tiroler Grauvieh und einer Almkäserei. In den gemütlichen Stuben freut man sich über Ötztaler Spezialitäten wie Carpaccio vom Grauvieh. Gegen Voranmeldung gibt es ein Almfrühstück mit selbst gemachten Aufstrichen, Bauernbrot und -butter.
Amberger Hütte, Längenfeld – 97 Falstaff-Punkte
Was für eine Lage, nur Berge und der Sulztaler Gletscher – sonst nichts! Ob in der urigen Stube mit Kachelofen oder auf der Sonnenterrasse: Die Amberger Hütte bietet Tiroler Gemütlichkeit. Das Wirtspaar Lydia und Serfain Gstrein verwöhnt mit traditionellen Tiroler Köstlichkeiten.
Bad Kissinger Hütte, Vils – 97 Falstaff-Punkte
Das schöne Alpenvereinssteinhaus mit modernem Anbau bietet einen fantastischen Ausblick. In der Stube mit bunt karierten Vorhängen genießt man bergtypische Gerichte wie Käsespätzle, Knödel mit Sauerkraut und deftige Brettljause. Zum hausgemachten Kuchen gibt es guten Kaffee.
Aldranser Alm, Aldrans – 96 Falstaff-Punkte
Rustikales Ambiente mit Steinwänden und altem Holz – so richtig zum Runterkommen. Spezialität von den eigenen Tieren sind der Ziegen-Caprese und der Ziegenkäseburger. Fein auch die Jause, die Kasspatzen und der Schweinsbraten. Zum Schluss ganz flaumig-frischer Kaiserschmarren.
Berglsteiner See 712er Lounge, Breitenbach am Inn – 96 Falstaff-Punkte
Eingebettet zwischen grün schimmerndem See und Bergen findet sich ein Naturjuwel. Das freundliche Personal serviert Zander mit Kartoffeln, Pasta oder Speckbrot für den kleinen Hunger. Platz lassen für die Nachspeisen ist angesagt! Man freut sich auf Apfelstrudel, Obstbecher oder Germknödel.
Nürnberger Hütte, Neustift im Stubaital – 96 Falstaff-Punkte
Die netten Gastgeber Martina und Leonhard Siller greifen bei den Produkten wie Käse, Fleisch und Gemüse auf ihre eigene Biolandwirtschaft im Tal zurück. Die Brettljause schmeckt hervorragend, bunt kommt der Salatteller daher. Auch Kuchen und Zirbenschnaps sind ausgezeichnet.
Pforzheimer Hütte, Sankt Sigmund im Sellrain – 96 Falstaff-Punkte
Auf 2300 Metern Höhe, inmitten nahezu unberührter Natur, bietet die Schutzhütte herzhafte Tiroler Gerichte wie Speck-, Spinat- und Käseknödel. Unbedingt probieren sollte man den salzigen Kräuterschmarren mit Parmesan und Tomaten. Ab und zu gibt es ein nepalesisches Buffet.
Porzehütte, Obertilliach – 96 Falstaff-Punkte
Traditionelle Hüttenkost wird im schönen runderneuerten Haus geboten, die Palette reicht von Brettljause und diversen Knödeln bis hin zu kräftigen Suppen und Würsteln. Zum Dessert probiert man Kaiserschmarren oder Palatschinken. Sehr umfangreiche Getränkekarte.
Scharnitzer Alm, Scharnitz – 96 Falstaff-Punkte
Auf der urigen, bodenständigen Almwirtschaft wird Authentizität gelebt. Ab dem Nachmittag gibt es herrliche Brettljause mit Ziegenkäse und Speck oder das Schmalzbrot. Unbedingt probieren sollte man auch den Kaiserschmarren. Dazu passen frisch-fruchtige hausgemachte Limonaden.
Steinseehütte, Zams – 96 Falstaff-Punkte
Umgeben von einzigartigen Berggipfeln, der Steinsee liegt nur 15 Gehminuten entfernt. Seit 2022 sorgen die Hüttenwirte Manuela und Christoph für frischen Wind mit Frische und Regionalität auf der Karte, etwa bei Pasta und Spinatknödel. Fein sind auch die Kuchen und Mehlspeisen.
Wedelhütte, Stumm – 96 Falstaff-Punkte
Die Topskihütte hat einiges zu bieten: Auf die gemütlichen Stuben oder die Gourmet-Lounge sind herzhafte Tiroler Klassiker oder Fine Dining bestens abgestimmt. Dazu passen die gut sortierte Weinkarte und Destillate von Format. Übernachtungsgäste sind begeistert vom Frühstück.
Wildbichl Alm, Rettenschöss – 96 Falstaff-Punkte
Die Karte konzentriert sich auf Hausmannskost: Brettljausen aus selbst erzeugten Produkten gehören dazu, genauso Kaspressknödel und ein reichhaltiges Hüttenfrühstück. Spezialität sind auch Gerichte vom eigenen Almochsen oder Rehbraten. Außerdem: hausgemachte Kuchen und Strudel.
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