Restaurant der Woche: Zoe
Im Berner Restaurant «Zoe» von Küchenchef Fabian Raffeiner steht vegetarische Küche im Fokus.
Aperitif unten nehmen oder gleich nach oben gehen? Egal, für was man sich entscheidet, es gibt Besonderheiten im neuen «Zoe». Erstens sitzt man hier, den beschränkten Platzverhältnissen geschuldet, so eng wie in vielen Pariser Bistros. Zweitens ist die Küche vegetarisch gehalten. Und drittens muss sich der Gast entscheiden, wie viel er essen will. Sharing Dishes oder Menu zwischen sieben und zehn Gängen.
Wobei das hiesige Sieben-Gänge-Menu (98 Franken) eher ein Drei-Gänge-Menu ist; Snacks, Amuse-bouche, Brot und Süssigkeiten gelten in vielen anderen Lokalen ja gar nicht als offizielle Gänge, sondern als Beiwerk. Aber wichtig ist ja, dass stimmt, was auf den Tisch kommt, und man glücklich satt wird. Beides können wir bestätigen. Der Südtiroler Fabian Raffeiner, Küchenchef des «Zoe», hat viel Erfahrung gesammelt. Unter anderem im Berner «Meridiano», das 2019 seine Türen schloss.
Sein Tartelette mit Champignons und Belper Knolle? Würzig-verführerisch. Sauerteigbrot? So gut, dass wir uns den Rest einpacken liessen. Kohlrabi mit Buchweizen und Traubenkernöl gelang als frischer, animierender Auftakt, der saftige BBQ-Lauch machte Spass, und vom Acquarello-Risotto mit Eigelb, Kapern und Sbrinz hätten wir fast eine zweite Portion bestellt, so gut schmeckte er.
Unglaublich nette Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen auf der Haben-Seite, das Weinangebot ist durchdacht, auch den alkoholfreien Sekt namens Steinbock können wir empfehlen. Ein bisschen einseitig gemüsig fanden wir das Dessert mit Rande und Hafer, besser die Kleinigkeiten danach, etwa dehydriertes Schokomousse.
INFO
Restaurant Zoe
Münstergasse 39
3011 Bern
T: +41 31 3183333
restaurant-zoe.com