»C.O.P.« steht für »Collection of Produce«, eine Sammlung an exzellenten Produkten, deren 24 Lieferanten auf der Rückseite der Speisekarte nachzulesen sind. »C.O.P.« ist das jüngste Lokal der Familie Molcho mit dem Koch Elihay Berliner als Partner. Der werkte einst für den israelischen Starkoch Eyal Shani, dann für die »Neni«-Gruppe der Molchos und kocht hier mal ganz was anderes. Statt Hummus, Falafel etc. gibt’s eine Küche, die Anleihen von Ostsee bis Mittelmeer nimmt.

Goldbrassen-Ceviche liegt – nur mild gesäuert – unter einem Berg frischer Kräuter. Großartig: Ostseehering »in außergewöhnlicher Begleitung« – sprich: Paprikapulver drumherum, dazu fermentierte Zwiebel, Chili und Sauerrahm. Diverse »gebrannte« Rüben liegen neben eingelegtem Chicorée auf Labneh. Eigenwillig die Idee, Wolfsbarsch – nicht ganz perfekt entgrätet – im Ganzen herauszubacken, gerät der feine Fisch so zwangsläufig eher trocken. Ganz wunderbar: mürbe geschmorter Lammnacken in dichtem Madeira-Jus, dazu in Butter pochierte Sellerie­wurzeln. Eine Warnung: Wer hier von Anfang an alles ordert, bekommt auch alles – wild gemischt – gleichzeitig, warm vor kalt, vielleicht erst Haupt- statt Vorspeisen.

Ab drei Menschen mit sechs Gerichten muss man – trotz Hilfsgestellen am Tisch – Teile des Essens auf Bänken oder leeren Sesseln deponieren. Die unangenehme Hektik ist auch dem Umstand geschuldet, dass hier nur Slots zu zwei Stunden vergeben werden. Erfreulich: die Weinkarte mit Flaschen aus allen Richtungen. Das reduzierte geschmackvolle Design. Und das mit unglaublicher Freundlichkeit herumwuselnde Service.

INFO

C.O.P.
Biberstraße 8
1010 Wien
copvienna.at