Bachls Restaurant der Woche: Neni am Prater
Das neue Flaggschiff der Familie Molcho beim Prater: »Neni am Prater« eröffnet im Dachgeschoss vom hippen Hotel »Superbude«.
In Städten wie Berlin oder Köln ist man es schon gewöhnt, die »Neni«-Restaurants im Dachgeschoss von jungen, hippen Hotels zu finden. Nun sperrte die aktuelle Preisträgerin des Falstaff-Lebenswerk-Awards ein neues Flagship-Lokal in Wien auf. Haya Molcho und ihre Familie sicherten sich den siebenten Stock des neuen Hotels »Superbude« im Stadtentwicklungsgebiet am Prater.
Mit Blick auf allerlei abenteuerliche Apparate, die Freiwillige durch die Luft schleudern oder das deutlich friedlichere Riesenrad speist man eine teils völlig neue Kollektion an »Neni«-Gerichten, hier in einer großen Sichtküche mit Verve zubereitet. Schon bewährt und eines der besten Gerichte der Karte: Melanzani vom Holzkohlegrill mit karamellisiertem Kimchi, Har Bracha Tahina, wachsweichem Bioei und Kräutern – herrlich rauchig und cremig. Ruhig noch peppiger gewürzt sein dürfte das »Wildfisch Crudo« mit Branzino, Labneh, Kurkumaöl, marinierten Schalotten, Granatapfel, Dill und rotem Chili – trotz langer Zutatenliste überraschend sanft.
Den raschen Frittiervorgang bestens überstanden hat der »in der Holzkiste« aufgetragene Wolfsbarsch, das Fleisch schön saftig, die krosse Haut mit Joghurt und Sumac mariniert, dazu Chimichurri. Eine letztlich flache Sache und trotz des Namens eher an eine Omelette erinnernd: »Elior’s Yummy Labneh Souffle« mit Pistazien, Rosenaroma, Kardamom und Beeren.
Größere Partien sparen sich am besten gleich die Wählerei und nehmen das »Balagan« oder – wenn noch hungriger – das »Hafla« Menü, das ist so ungefähr einmal alles. Zur Weinkarte kommt man nur auf Anfrage, dabei finden sich dort von unfiltriertem Furmint von Wenzel bis zu Perrier-Jouët Belle Epoque viele spannende Bouteillen.
Falstaff Restaurantguide 2021
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