Grillen: Kohle oder Briketts?
Bei der Vielzahl an Grillkohle-Säcken verliert man im Baumarkt schon einmal den Überblick. Doppel-Grillweltmeister Adi Matzek kennt die richtige Kohle für den richtigen Einsatz.
Holzkohle (siehe Bild oben)
Wird in Köhlereien hergestellt, indem die Scheite zum Verkohlen pyramidenförmig (Rundmeiler) oder der Länge nach (Längsmeiler) aufgeschichtet werden. Holzkohle braucht nur etwa 30 Minuten, bis sie durchgeglüht ist und wird mit rund 800 °C sehr heiß, was sich für kurze Grillzeiten sowie für Steaks perfekt eignet. Für Fleisch, das länger gegart werden soll, ist sie eher ungeeignet – die optimale Brenndauer beträgt nämlich nur 20 bis 30 Minuten.
Braunkohlebriketts
Zählt zu den fossilen Brennstoffen und weist eine wesentlich höhere Dichte als Holzkohle und Holzkohlebriketts auf. Die geringe Hitze macht sie mit einer Glühdauer von rund vier Stunden wieder wett. Ideal, wenn man etwa einen ganzen Truthahn garen möchte. Die Asche unterscheidet sich außerdem von jener anderer Kohlen: Fährt der Wind in den Grill, fliegt sie nicht davon, sondern »sandet« durch ihr größeres Gewicht nach unten.
Holzkohlebriketts
Das verwendete Holz wird zu Staub vermahlen und mit einem Bindemittel – meistens Mais- oder Kartoffelstärke – zu Briketts gepresst. Diese Uniformität sorgt dafür, dass die Kohle eine exakt definierte Brenndauer aufweist: In der Regel beträgt diese rund 2,5 Stunden. Die Grilltemperatur der Briketts ist aber niedriger als jene der Holzkohle.
Kokosbriketts
Weniger bekannt, aber deswegen keinesfalls schlecht: Diese Grillkohle-Alternative wird aus vermahlenen Kokosschalen hergestellt, die zu Briketts gepresst werden. Was die Grilleigenschaften betrifft, sind Kokosbriketts mit zwei bis drei Stunden Glühdauer zwischen Holzkohlebriketts und Braunkohle angesiedelt, brennen aber dafür heißer als Braunkohle.
Richtig Anzünden
Die allerbeste Kohle bringt nichts, wenn sie nicht fachgerecht angezündet wird. Dafür empfiehlt sich ein Anzündkamin: In dem praktischen kleinen Metallofen kann die Kohle ideal durchglühen und anschließend in den Grill geschüttet werden. Außerdem lässt sich damit parallel die nächste Charge heißer Kohle vorbereiten, sollte die Glut im Grill nachlassen. Beim Feuermachen selbst gelten Feststoff-Anzünder als sichere Alternative zu flüssigen Brandbeschleunigern. Die eingefleischten Pyromanen unter uns können aber mit ruhigem Gewissen auch auf die guten alten Holzspreißel zurückgreifen.