Eines der kulinarischen Highlights in der Kulinarik-Hauptstadt des Ruhrgebiets: Das »The Stage«.
Dortmund ist innerhalb des Ruhrgebiets zum Hotspot für Gourmets geworden – mehr Sternerestaurants wie keine andere Stadt in der fünf Millionen Einwohner zählenden Metropolregion. Der Koch Michael Dyllong und sein Geschäftspartner Ciro de Luca haben großen Anteil an dieser Entwicklung; als Team haben sie einige hochkarätige Adressen etabliert (u. a. »Vida« und »Luma«) und zuletzt unweit des Fußballstadions das »The Stage« eröffnet, das seit diesem Frühjahr ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnet ist. Um ins Restaurant zu gelangen, fährt man mit dem Aufzug in den siebten Stock eines Bürohauses. Ein luftiger, modern eingerichteter Raum mit Ausblick bildet die Bühne für die Gerichte von Dyllong.
Wenngleich die zwei Menüs, eines davon vegetarisch, ohne Effekthascherei auskommen, setzt die Küche zu Beginn auf einen Showeffekt: Stickstoff umhüllt einen mit Grana Padano gefüllten Tomatendumpling und regt mit starken Umaminoten den Appetit an. Wenn sich der Nebel verzogen hat, führt Restaurantmanager de Luca kompetent und unaufgeregt durch das vier- bis sechsgängige Menü. Die klassische Kombination Kalbfleisch, Thunfisch und Kapern kleidet Dyllong in allerlei Tupfer, Kugeln, Pralinen und Röllchen.
Die Aromen finden gut zueinander, eine Texturvielfalt gibt es ebenfalls. Ähnlich sieht es beim stimmigen Ibérico-Filet aus, dessen prägendste Begleiter Möhrenmousse und Zwiebeljus sind. Mut zur Reduktion und weniger Kleinteiligkeit würde die Köche noch stärker machen, ein sehr starker, auf Aubergine ausgerichteter vegetarischer Gang mit Zitronengrasschaum und marinierten Buchenpilzen zeigt, in welche Richtung es gehen könnte.
Essen 45 von 50
Service 20 von 20
Weinkarte 18 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 91 von 100
