Bachls Restaurant der Woche: Riedenburg
Eines der bekanntesten Restaurants der Stadt Salzburg hat neue Pächter, der Fokus in der Küche liegt auf Französischer Klassik.
Ein großer Name kann Bürde oder Bonus sein, oder beides. Wer in Salzburg »Riedenburg« sagt, hat noch immer den Nimbus im Kopf, den das Restaurant im ersten Jahrzehnt der 2000er erwarb, als Robert Hatheyer Pächter war und Richard Brunnauer kochte. Beide sind dort schon lange weg, ab 2012 führte ein anderer Wirt das Haus – deutlich unauffälliger. Und seit Sommer 2021 versucht sich abermals ein neues Team an der altbekannten Adresse abseits der Altstadt. Daniel Schiller werkte zuvor als Sommelier beim »Fischerwirt« in Liefering, nun ist er Gastgeber. Auch Küchenchef Christoph Mayer war dort in Diensten.
Ein Studium der Karte offenbart: Französische Klassik ist die Hauptrichtung der Küche, ein paar kleine Ausflüge in andere Fächer gibt’s auch noch. Geflämmter Wolfsbarsch auf Kohlrabi à la Creme mit Orangensalat gibt eine milde Vorspeise in überraschend sättigendem Arrangement. Mit deutlich mehr Pep: gebratener Oktopus in grünem Paprikasud. Wirklich stilsicher gelingen aber jene Gerichte, die nicht gen Süden schielen. Sei es die sanft gebratene Taube auf buntem Rübenragout mit (überflüssigem) Lardo oder – Geflügel mag man hier eben – Wachtelragout mit Gänseleber und pikantem Heidelbeerdatschi. Klingt schräg, passt gut. Seltsam: Beim selbstdefinierten Signature Dish mit dem Namen »Food Porn« – einer Kombi aus Ochsenschlepp, Grammelknödel, Schwarzwurzel und Markknochen – liegt genau eine sehr große Scheibe Knochen mit sehr wenig Fleisch drumherum auf dem Teller, angesichts der Deftigkeit des Gerichts dann aber ohnehin eine gewisse Erleichterung. Erfreulich: Trotz Neuübernahme gelang es Daniel Schiller, allerlei reife Bouteillen auf der übersichtlichen Weinkarte zu listen.
Info
Riedenburg
Neutorstraße 31
5020 Salzburg
T: +43 699 17004092
restaurant-riedenburg.at