Restaurant der Woche: Brasserie Bodu
Die Luzerner «Brasserie Bodu» entführt ihre Gäste kulinarisch nach Frankreich.
Mehr Frankreich geht nicht. Die Einrichtung ist kaum veränderter originaler Bistro-Stil, von vielen Jahrzehnten Betrieb gezeichnet. An den Wänden hängen Bilder von Brassens und Brel, De Gaulle und Sarkozy. Standardsprache auf Homepage und Speisekarte ist Französisch, und die sehr breite Weinkarte ist bis auf ein paar Westschweizer Gewächse gar ausschliesslich gallisch.
Etwas weniger Monokultur zeigt die Menükarte; hier gewährt man auch ein paar mediterranen Tellern Einlass. Für uns absolut unverzichtbar ist im «Bodu» die lauwarme Artischocke. In der Regel gehört Vinaigrette dazu, bei unserem letzten Besuch war es eine Paste auf der Basis von getrockneten Tomaten – funktioniert ebenfalls. Mustergültig frisch der Tagesfisch aus der Seefischerei Nils Hofer in Meggen, serviert mit Sauce vierge und mediterranem Gemüse.
Die Fleischküche bietet alle Klassiker von Entrecôte bis Kalbspaillard. Besonders empfehlen wir hier das am Stück gebratene Lammkarree, stilsicher mit Thymian aromatisiert und von Kartoffelgratin begleitet. Ausgesprochen gut geht es den Vegetariern: Bei Blätterteigkissen mit Pilzen und Gruyère samt Spinatsalat wird niemand etwas vermissen. Und obwohl sie sonst ein wenig Allerwelts-Dessert geworden ist, sollte man die ungemein kräftige Tarte Tatin nicht auslassen.
Amüsiert haben uns im «Bodu» einige Details, zum Beispiel dieses: Das Brot wird in einer emaillierten Schale serviert. Bestellt man Nachschlag, wird das neue Brot in einer etwas kleineren Schale gereicht, die in das leere grössere Gefäss gelegt wird. So können alle sehen, dass bereits Nachschub serviert wurde. Eine klare Hürde beim Versuch, eine dritte Portion zu bestellen.