Bachls Restaurant der Woche: Cantinetta Antinori
Mehr als ein Vierteljahrhundert schaffen nur wenige Lokale in Wien. Die 1995 eröffnete »Cantinetta Antinori« zählt heute zum Inventar der Stadt.
Die ultra-schicke Karawane nimmt anderswo Platz, hier ging es stets dezenter zu. Man ist Teil einer Familie – Filialen gibt es in der Antinori-Homebase Florenz, in Zürich, Monte Carlo und – weiterhin geöffnet – in Moskau. Am Wiener Haus ist seit jeher Morandell beteiligt, Importeur der Weine der Marchesi Antinori. 2018 wurde das Interieur prächtig und farbintensiv aufgemöbelt.
Aus der Küche kommt statt kulinarischer Aufregung solide Kost. Das »Carpaccio di Manzo con salsa Cipriani« sieht aus wie aus dem Original-Kochbuch und schmeckt auch so. Dem »Lauwarmen Meeressalat mit Kartoffel und Minze« fehlt auch wie manch anderen Gerichten die Würze – die Finalisierung mit Salz, Pfeffer und dem »Peppoli«-Olivenöl obliegt somit dem Gast. Sehr gut abgeschmeckt – die »Pici Senesi all’Aglione«-Pasta mit ordentlich Chili. Aus der Trüffel-Sektion der Karte macht das Pochierte Ei mit Spinat und ordentlich schwarzem Trüffel Freude. Die trocken gebruzzelten »Scaloppine di vitello al limone« dürften keinem Originalrezept entsprechen, die schön medium gegrillte Tagliata dagegen schon.

Bewertung Alexander Bachl
Essen 43 von 50Service 17 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 86 von 100
€€

Falstaff Restaurant Guide 2022
Essen 43 von 50Service 17 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 85 von 100
