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Lokalkritik: Was ist aus der bekannten »Osteria d'Atri« geworden? Und was kann das Nachfolge-Lokal »Masaniello«

Lange Zeit war die »Osteria d’Atri« in der Schauflergasse, nahe der Michaelerkirche, eine der besten Adressen für eine authentische, italienische Küche in Wien.

Lange Zeit war die »Osteria d’Atri« in der Schauflergasse, nahe der Michaelerkirche, eine der besten Adressen für eine authentische, italienische Küche in Wien. Gegründet wurde sie 2004 von Nicola d’Atri aus Apulien. Der sympathische und wirtschaftlich sehr erfolgreiche Gastronom verstarb 2014, daraufhin übernahm einer seiner Söhne, Maurizio  d’Atri, das legendäre Lokal und führte es nicht minder erfolgreich bis Mitte des vorigen Jahres. Dann war Schluss, denn Maurizio sah sich urplötzlich mit einer Mieterhöhung konfrontiert, die ihm die Haare zu Berge stehen ließ. »Mit so einer Miete kann man kein Lokal betreiben«, meint er heute.

Schweren Herzens machte Maurizio den Laden dicht und übersiedelte zusammen mit seinem Koch in eine ehemalige Pizzeria eines Verwandten im dritten Bezirk. Das umgebaute Lokal in der Nähe des Hunderwasser-Hauses firmiert jetzt unter dem Namen »Masaniello«. Inzwischen haben sich Maurzio und sein Team im dritten Bezirk eingelebt, an der Art der süditalienischen Küche hat sich kaum etwas verändert. Zusätzlich zu den verschiedensten Pasta-Arten und diversen Fleisch- und Fischgerichten gibt es jetzt auch Pizzen aus einem neuen Pizza-Ofen. Im Wesentlichen hat sich die Küchenlinie aber nicht verändert.

In der Osteria d'Atri waren schon »einfache« Spaghetti alle vongole um vieles besser, als bei anderen Italienern, einen solchen Grad an Perfektion musste man lange suchen. Im »Masaniello« sind es jetzt süditalienische Gerichte wie »Tagliolini fatti a mano al limone di sorrento con branzino e pomodorini« oder »Ragù napoletano«, die hier mit italienischer Grandezza zubereitet werden. Für ein neapolitanisches Ragù werden übrigens Fleisch und Fett stundenlang in Tomatensauce geschmurgelt, erst diese Prozedur ergibt den intensiven Geschmack.

Auch die Pizzen gelingen hier ausgesprochen gut, Torta Caprese, Panna Cotta und die fluffigen Babà Napoletani gibt es zum Abschluss. Fazit: wie so oft kann in einem Nachteil auch ein Vorteil wohnen, so wie im Fall der einstigen und legendären » Osteria d’Atri«, aus der das wunderbare »Masaniello« wurde.


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Herbert Hacker
Herbert Hacker
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