Restaurant der Woche: Myle
Im Berner Restaurant «Myle», das Ende 2022 eröffnete, liegt der Fokus auf vegetarischen Gerichten.
Nur ein paar Schritte vom Berner Bahnhof entfernt hat Ende letzten Jahres das «Myle» neu eröffnet. Das Lokal hat indes eine lange Geschichte: Ab 1874 war hier eine Bierhalle, später das erste Mövenpick-Restaurant und zuletzt das mexikanische «Desperados» beheimatet. Das teilweise denkmalgeschützte Interieur hat nun einen mondänen Neuanstrich erhalten.
Die Karte ist vorwiegend vegetarisch gehalten und setzt ihren Fokus auf saisonales Gemüse. Wer Fleisch oder Fisch möchte, kann diese als «Beilage» dazubestellen. Dass hochstehende Gastronomie ganz gut ohne funktioniert, zeigt sich bereits beim ersten Gang: Auf einem Bett von Perlgraupen liegt Federkohl, einmal gedünstet und einmal herrlich knusprig als Chips, darüber gehobelt Belper Knolle.
Das schmeckt schon einmal richtig gut. Noch raffinierter ist die Hauptspeise aus frittierten Kartoffelkugeln, Mangold und einer delikaten Trüffelsauce. Der Saibling an einer wunderbaren Kräuter-Beurre-blanc ist da wirklich nur noch Beilage. Beim anderen Hauptgang aus Sellerie-Rondelle mit Paprika-Espuma und verbranntem Lauch zeugt der dazu gereichte Quinoa von den ecuadorianischen Wurzeln des Küchenchefs Luis Lara. Dazu passt dann doch auch das während drei Tagen eingekochte Flanksteak.
Der bündnerische Blauburgunder vom Weingut Wegelin – aus der überraschend kleinen, aber sorgsam ausgewählten Weinkarte – passt mit seiner zurückhaltenden Barriquenote sehr gut dazu. Einen letzten Höhepunkt bieten die Dessertkreationen aus der hauseigenen Patisserie. Hervorzuheben ist dabei eine Rose aus Löffelbiscuit, weisser Schokolade, Himbeeren und Safrancreme.
INFO
Myle
Bubenbergplatz 5A
3011 Bern
T: + 41 31 552 14 15
myle-bern.com