Tim Mälzer.

Tim Mälzer.
© RTL / Hendrik Lüders

Die Highlights der achten Staffel Kitchen Impossible

Für Mälzer und seine Kontrahenten ging es in diesem Jahr wieder heiß her. Die Falstaff-Analyse von der höchsten und niedrigsten Punktzahl über die emotionalsten Momente bis hin zu den besten Mälzer-Sprüchen aus Staffel 8.

In der achten Staffel »Kitchen Impossible« nahm es Mälzer wieder mit einer Vielzahl an Spitzenköchen auf: Neben dem Berliner Chefkoch und Hoteldirektor Philipp Vogel oder der Münchner Kult-Köchin Graciela Cucchiara startete Mälzer auch ins Duell gegen den ehemaligen Drei-Sterne-Koch Thomas Bühner sowie gegen den Pâtisserie-Papst René Frank.

Zum ersten Mal in der Geschichte trat Mälzer aber auch in regulären Folgen gegen gleich zwei Köche an: Den Start machten das Vater-Sohn-Gespann Walter und Sascha Stemberg aus Velbert in Folge 1 und das Gastro-Paar Elif Oskan und Markus Stöckle in Folge 4. »Weil ich Routine hasse, wie die Pest, trete ich jetzt gegen zwei Menschen gleichzeitig an«, grinste Mälzer, der in seinen Duellen jedoch ordentlich ins Schwitzen gebracht werden sollte.

Neben den Doppel-Challenges trumpfte die diesjährige Staffel auch mit einer USA-Edition auf, die Tim Mälzer gemeinsam mit Wahl-New-Yorker Edi Frauneder in die Vereinigten Staaten schickte, gefolgt von der Best-Friends-Edition mit den beiden Sterneköchen und »Kitchen Impossible«-Family-Membern Tim Raue und Hans Neuner.


Schrägstes Gericht

In der achten Staffel »Kitchen Impossible« mussten sich die teilnehmenden Köche wieder mit zahlreichen speziellen Speisen herumschlagen: Während auf Mälzer im weltbekannten »Mugaritz« etwa ein Dreierlei vom Tintenfisch inklusive Blütentuch wartete und Edi Frauneder in Washingtons »elcielo« eine Schokoladenhandwäsche mit einem kunstvollen Brot-Baum verpasst bekam, blieb vor allem ein Gericht in Erinnerung, das Mälzer in Folge 3 gegen Thomas Bühner nachempfinden sollte: »Cacio e Pepe« aus dem Sternerestaurant »Lido 84«. Der Clue der Speise: Statt die Pasta klassisch zu kochen, gart Originalkoch Riccardo Camanini diese in einer aufgepumpten Schweinsblase. Eine Zubereitungsart, die Mälzers Stresslevel am Ende der Challenge in die Höhe schnellen ließ. Denn aufgrund der falschen Schnürtechnik musste Mälzer mit ansehen, wie eine Blase nach der anderen zerplatzte. Trotz kritischer Jury zeigte sich am Ende jedoch vor allem Riccardo Camanini begeistert: »Für mich ist er ein riesiger Koch.«


Prominenteste Jury

Üblicherweise besteht die Jury bei »Kitchen Impossible« aus Menschen, deren Lieblingsgericht die nachzukochende Speise ist. Neben Familienmitgliedern, Freunden oder Mitarbeitern können dies aber auch international bekannte Profis sein, wie Sterneköchin Elena Azark, die in Folge 2 Tim Mälzers Version des Tintenfisch-Dreierleis aus dem Zwei-Sterne-Restaurant »Mugaritz« nahe Barcelona kosten durfte. Auch Graciela Cucchiara musste sich in Folge 6 mit ihrer Kreation des Desserts »Garibaldi« im Restaurant »Come« unter Kollegen beweisen – ebenfalls in Barcelona, diesmal allerdings vor Sternekoch Albert Adriá.

Für eine ganz andere Jury kochte Tim Mälzer hingegen in Folge 3, der von seinem Gegner Thomas Bühner nach Marbella geschickt wurde, um einen Protein Power Cake und eine Sucuk Pasta für die deutsche Nationalmannschaft zu kreieren. Während sich Originalkoch Anton Schmaus positiv überrascht von Mälzers Kreation zeigte, bildeten die Testesser, bestehend aus Top-Spielern wie Serge Gnabry, Joshua Kimmich oder Kevin Trapp eine kritischere Jury: »Klebriger als Schmausis«, beschrieb Benjamin Henrichs Mälzers Cake-Variante.

Tim Mälzer (2. v.r.) mit den Nationalspielern v.l.: Julian Brandt, Serge Gnabry, Jonathan Tah, Benjamin Henrichs, Lukas Nmecha, Joshua Kimmich, Kevin Trapp und David Raum in Marbella, Spanien.
© RTL / Endemol Shine / Florian Schuchmann
Tim Mälzer (2. v.r.) mit den Nationalspielern v.l.: Julian Brandt, Serge Gnabry, Jonathan Tah, Benjamin Henrichs, Lukas Nmecha, Joshua Kimmich, Kevin Trapp und David Raum in Marbella, Spanien.

Höchste Einzelpunktzahl

In Folge 6 schickte Gegnerin und Wahl-Münchnerin Graciela Cucchiara Tim Mälzer in ihre zwei Heimaten: Einmal nach Italien, einmal nach Argentinien. Bereits beim Verkosten des traditionellen Bohneneintopfs »Locro« schossen Mälzer in Buenos Aires Erinnerungen an eigene Kindheitsgerichte durch den Kopf – ein emotionales Gespür für Aromen, das Mälzer bei der Zusammenstellung des Gerichts einen Schub nach vorne einbringen sollte. Trotz der ein oder anderen Schwierigkeit bei der Umsetzung des »Locro« zeigten sich Originalkoch Edgardo Nerio D’Angelo und die Jury begeistert und krönten Mälzer mit unglaublichen 9,0 Punkten: »Er ist mit dem Locro aufgewachsen«, so ein Gast.


Niedrigste Einzelpunktzahl

Die Best-Friends-Edition der diesjährigen Staffel hielt so einige Tücken für Mälzer, Raue und Neuner bereit. Letzterer sollte vor allem in München an seine Grenzen gebracht werden: Denn mit einem ordentlichen Kater vom Vorabend musste Hans Neuner gegen Tim Raue im beliebten Traditionslokal »Beim Sedlmayr« ein Rezept von keinem geringeren als Spitzenkoch Eckart Witzigmann nachkochen: Krustenbraten mit Kartoffelknödel und Krautsalat. Während der Krautsalat von der Jury schließlich als nicht knackig genug bewertet wurde, sich der Knödel zu Neuners »Achillesferse« entpuppte und von Originalkoch Hans Jörg Bachmeier sogar mit Gnocchis verglichen wurde, führte vor allem die wenige Sauce zu einem irreversiblen Fauxpas bei der Jury: »Das lässt jeder Bayer sofort zurückgehen«, beschwerte sich eine Testesserin. Das Urteil: nur 4,4 Punkte für Neuner, der am Ende erschöpft stöhnte: »Ich bin so froh, dass es vorbei ist.«

Tim Raue (l.) und Hans Neuner im Traditionslokal »Beim Sedlmayr«.
© RTL / Endemol Shine / Giuseppina Goduto
Tim Raue (l.) und Hans Neuner im Traditionslokal »Beim Sedlmayr«.

Emotionalste Challenge

In der zweiten Folge schickte Pâtissier-Profi René Frank Tim Mälzer nach Italien, wo auf den »Küchenbullen« eine ganz besondere Überraschung wartete. Denn für Mälzer ging es nach Maiori, in die Geburtsstadt seines kulinarischen Vorbilds und Mentors Genaro Contaldo. »Ich habe die ganze Zeit ein bisschen Wasser im Auge«, gestand ein sichtlich berührter und sehr nachdenklicher Mälzer, der tief in Erinnerungen schwelgte. Ein kurzes Telefonat mit Contaldo macht Mälzer dann noch zahmer, der für seine Challenge höchste Ansprüche an sich selbst stellte: »Ich will, dass Papi stolz ist.«

Seine emotionale Achterbahnfahrt ging für Mälzer dann im Duell gegen Elif Oskan und Markus Stöckle weiter: Denn in London überreichte ihm Contaldo schließlich höchstpersönlich seine schwarze Box: »Gennaro stand da – mein Mentor, der Mann, dem ich alles zu verdanken habe.«

© RTL / Endemol Shine / Mario Zozin
© RTL / Endemol Shine / Mario Zozin

Schwierigste Küchensituation

Die Köche in der achten Staffel »Kitchen Impossible« hatten es alles andere als leicht. Denn neben unbekannten Aromen, fremden Zutaten und kniffligen Konsistenzen wartete in der ein oder anderen Challenge auch eine mehr als ungewohnte Koch-Situation auf die Spitzengastronomen: Während Mälzer in Costa Rica etwa im »Maxi’s by Ricky« den Fischeintopf »Rondón« mit Guacamole und Kochbananen mit lediglich einer Pfanne und einem Topf nachkochen musste, wartete auf Sternekoch Thomas Bühner in Vietnam ein Streetfood-Stand ohne Küche und ohne Tisch, dafür mit Hocker: »Wenn aus Enttäuschung Entsetzen wird«, lachte der Spitzenkoch, der kurzerhand einen Tisch aus dem Gastraum organisierte: »Er kann nicht kochen wie wir, weil er einen Bauch hat«, grinste Originalköchin Hông, die ihre Fischsuppe »Bánh Canh Ghe« üblicherweise in der Hocke zubereitet.

Besonders schwer hatte es in der achten Staffel von »Kitchen Impossible« aber auch Profi-Koch Philipp Vogel, der in Serbien nicht mal ein Zimmer zum Kochen gestellt bekam. Denn für ihn ging es mitten in den Wald, wo er auf offenem Feuer Beef Wellington in einem schwarzen Mantel mit Salat und Dip zubereiten sollte – mit einem Bachlauf als Alternative zum Waschbecken. »Schon seit der Kindheit hasse ich Dreck und Unordnung«, gestand der Chefkoch, dem zu seiner Kochsituation nur noch »Alptraum« einfiel.

Philipp Vogel in Serbien.
© RTL / Endemol Shine / Katy Wagner
Philipp Vogel in Serbien.

Knappster Sieg

In der USA-Edition trat Mälzer gegen den österreichischen Koch Edi Frauneder an, der die Vereinigten Staaten zu seiner Wahlheimat erklärt hat und mehrere Restaurantbetriebe in New York führt. »Kulinarisch ein Schwergewicht«, beschrieb Mälzer seinen Kontrahenten bereits zu Beginn der Folge und sollte damit absolut Recht behalten. Denn obwohl beide Köche sich in ihren ersten Challenges bereits mächtig ins Zeug legten, erzielten beide nach Runde 1 mit jeweils 7,3 Punkten ein unglaubliches Unentschieden. »Entweder du bist neugierig und willst deine Punkte wissen oder du hast Cojones«, grinste Mälzer, der Frauneder das Angebot unterbreitete, die Punkte aus Runde 2 erst ganz zum Schluss zu offenbaren. Dieser willigte kampfeslustig ein, sodass beide am Ende eine Überraschung serviert bekamen, mit der wirklich niemand gerechnet hatte: Denn mit einem minimalen Abstand von nur 0,1 Punkten holte sich Mälzer den Sieg.


Kontrahenten vs. Mälzer

Tim Mälzer startete die achte Staffel »Kitchen Impossible« gleich mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen gegen das Vater-Sohn-Duo Walter und Sascha Stemberg sowie Profi-Pâtissier René Frank. In Folge 3 wendete sich jedoch das Blatt, sodass sich Mälzer vorerst von seiner Glückssträhne verabschieden musste: Nach Thomas Bühner konnten sich auch Elif Oskan und Markus Stöckle sowie Philipp Vogel gegen den »Küchentitan« durchsetzen und drängten diesen sogar kurzzeitig in den Rückstand. Doch statt sich geschlagen zu geben, legte Mälzer nach Folge 5 den Fuß auf das Gaspedal und besiegte neben Graciela Cucchiara und Edi Frauneder auch Tim Raue sowie Hans Neuner in der diesjährigen Best-Friends-Edition. Damit endet die achte Staffel »Kitchen Impossible« für Mälzer mit einem verdienten 5:3.


Top 10 Mälzer-Sprüche

»Ich bin der kulinarische Stiefel auf zwei Beinen mit deutschen Sprachkenntnissen«,
Tim Mälzer im Duell gegen Thomas Bühner, Folge 3

»Ich sag’s mal so, ich hab schon Strudelteig aus Focaccia gemacht«,
Tim Mälzer im Duell gegen Walter und Sascha Stemberg, Folge 1

»Es ist so, als müsste ich heute Abitur schreiben, aber nur zur Baumschule gegangen bin«,
Tim Mälzer im Duell gegen René Frank, Folge 2

»Das hier ist kein Streichelzoo, das ist Hahnenkampf. Mit Rasierklingen«,
Tim Mälzer im Duell gegen Edi Frauneder, Folge 7

»Da wird dieser Vogel von allen Seiten beschossen«,
Tim Mälzer im Duell gegen Philipp Vogel, Folge 5

»Es war ein bisschen wie ein Dutzend blutrünstiger, tollwütiger Pitbulls auf einen Kinderspielplatz zu schicken«,
Tim Mälzer im Duell gegen René Frank, Folge 2

»Irgendein Glibberkram. Ich hatte mal eine Freundin, die sich so angefühlt hat«,
Tim Mälzer im Duell gegen Tim Raue und Hans Neuner, Folge 8

»Das ist wie ein Hundekampf zwischen einem Chihuahua und einem Ridgeback. Und ich bin der Ridgeback«,
Tim Mälzer im Duell gegen Graciela Cucchiara, Folge 6

»Was ich sofort gesehen habe, ist meine kulinarische Galle«,
Tim Mälzer im Duell gegen Philipp Vogel, Folge 5

»Ich bin Gewinner der Herzen, allerdings Verlierer der Punkte«,
Tim Mälzer im Duell gegen Elif Oskan und Markus Stöckle, Folge 4

ALLE INFOS ZU KITCHEN IMPOSSIBLE

Pia Schorlemmer
Pia Schorlemmer
Autorin
Mehr zum Thema