Diese Adresse ist gleich doppelt in italienischer Hand. Zur Hofburg hin liefert die Pizzeria »L’Asino che ride« (»Zum lachenden Esel«) solide Kost. Tunlich nicht zu verwechseln – daneben unter gleicher Hausnummer betritt man eine andere Welt.
»Terrae. Tuscan Kitchen« heißt das Lokal, dessen Konzept gemeinsam mit der Trattoria »La No« erarbeitet wurde, die einst an dieser Adresse zu finden war. Auffällig: das reduzierte Design mit dunklem Holzboden, grob verspachtelten Wänden und besonders ausgeklügelter warmtöniger Beleuchtung. Weiters das besonders zuvorkommende Service unter Geschäftsführer József Kovács, einem ungarischstämmigen Weinfreak mit besten Verbindungen. Was sich in der keineswegs nur italienischen Bestückung der offenen Weinregale spiegelt. Dort zu finden: Ornellaia, Tignanello und Luce, aber auch Penfolds St. Henri, Chevalier-Montrachet von Bouchard Père & Fils oder gereifte Österreicher, die Kovács über Wein-&-Co.-Head-Sommelier Leopold Schneemann bekam. So weit der Weinkellerbericht.
Manche Speisen aus der offenen Küche präsentieren sich schon in Hochform. Zum Beispiel exzellentes grob gewürfeltes Rindstatar, minimal mariniert mit gratiniertem Mark im Knochen serviert. Oder aufregend gute »Tordelli massesi al ragu« – sprich: hausgemachte Fleischravioli. Bei den Spaghetti Martelli mit Vongole und Bottarga fehlt der blassen Sauce noch Substanz. Auch der Fischsuppe würde ein Mehr an aromatischer Tiefe guttun. Eine sehr gute Wahl: knusprig gebrutzelter Polpo mit rosa Kichererbsenpüree aus Reggello. Oder die Bistecca alla fiorentina, schon länger der Star auf dem Teller drüben im Stammhaus »La No«.
Essen 44 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 18 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 88 von 100
€€
