Restaurant der Woche: Ludmilla
Im Berner «Ludmillla» setzt man auf eine nachhaltige und faire Gastronomie – inklusive vegetarische Gourmet-Menüs und lokaler Weine.
Tamara Gurtner und Simon Burkhalter haben während fünf Jahren das Restaurant «Lokal» im Berner Breitenrain geführt. Vor einem Jahr haben sie im selben Quartier einen neuen Betrieb eröffnet: das «Ludmilla». Das Team setzt auf eine nachhaltige und faire Gastronomie. Samstags gibt es ein vegetarisches Fünf-Gang-Menü, unter der Woche eine kleine Abendkarte.
Wir starten mit Lamm-Empanadas, dazu gibt es mit Minze und Koriander marinierten Mais und ein paar Tupfer Süsskartoffel-Crème. Die solide Vorspeise kann bezüglich Raffinesse nicht ganz mithalten mit der Variation von Kohlrabi, die mit gepickelten Radiesli, Feta und Kopfsalat-Sorbet daherkommt. Letzteres ist von sattem Grün und entfaltet auf der Zunge einen überraschend intensiven Geschmack. Als gelungene Kombination entpuppt sich das sautierte Felchenfilet mit Fregola Sarda, eingelegten Artischocken, Rotwein-Schalotten und Barba di Frate – gegen ein wenig Italianità gibt es schlicht nichts einzuwenden. Das Pulled Beef passt zum Pastinaken-Stampf, hervorzuheben ist zudem die Beilage aus Kartoffeltortilla mit Mandeln.
Die Weinkarte setzt sich zusammen aus ausgewählten Tropfen mit Fokus auf die Schweiz und Nachbarländer. Wir versuchen uns am Hauswein Ludmillas Cuvée, den der Weinbau Murmure du Vent in Meikirch aus Bielersee-Trauben herstellt. Die Assemblage aus Solaris, Chasselas und Sylvaner kann uns dabei mehr überzeugen als der Pinot Noir. Mit Kreativität punkten schliesslich die Desserts: Der Osterfladen ist in seine einzelnen Bestandteile zerlegt und ist zugleich süss, cremig und knusprig. Das Schoggitruffe mit Honig-Glace erhält dank saurem Halbrahm und Granny-Smith-Coulis eine knackige Säure.