Küchenchefin Jessica Maggetti setzt im «Enja» vor allem auf saisonale und regionale Produkte, insbesondere Gemüse, Kräuter und Früchte – die zum Teil auf offenem Feuer zubereitet werden.
Mitten in der Zürcher City brennt es. Und niemand ist beunruhigt – denn das Feuer lodert in einem raumhohen Grill im «Restaurant Enja». Vor dem sprichwörtlichen «Brandherd» steht Küchenchefin Jessica Maggetti, sie bereitet für die Gäste so wunderbare Speisen zu wie ein 300 Gramm schweres Metzgerkotelett, das aussen schön geröstet, innen noch wunderbar saftig ist. Die tadellosen Pommes Allumettes und die (etwas gar dicke) Sauce Béarnaise ergänzen das Fleisch wunderbar. Alternativ gibt es gegrillten Blumenkohl, der als Ganzes auf den Tisch kommt und von Zitronen-Joghurt, Hummus und Cashewnüssen begleitet wird.
Man kann es als allzu martialisch empfinden, dass im Gemüse senkrecht ein Messer steckt – wir kritisieren stattdessen, dass die beschriebenen Hauptgerichte einen Ticken heisser serviert werden sollten. Sogar die Vorspeisen kommen teilweise vom Rost: entzückend etwa ein gegrillter Kopfsalat mit Senfsaat-Vinaigrette und pochiertem Ei. Doch fast noch besser gefällt uns das «Vitello trottata», sprich dünn geschnittene Kalbfleischtranchen mit Forellencreme. Der Fisch kommt übrigens aus dem Zürichsee, denn Regionalität wird im Lokal des Zürcher Frauenvereins wirklich grossgeschrieben.
Das wird durchgezogen bis zur Weinkarte: Darauf finden wir nicht nur Schweizer Tropfen, sondern auch rund zwanzig offene Provenienzen, zum Beispiel den herrlichen Bio-Chardonnay «Coò» von Myra und Christian Zündel aus dem Tessin. Der passt übrigens auch zum Rindstatar, welches so fleischig schmeckt wie selten in Zürich. Anders ausgedrückt: Das «Enja» ist ein brandheisser Tipp.
Essen 46 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 19 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 90 von 100
Restaurant Enja
Sihlstrasse 9
8001 Zürich
T: +41 44 2287517
restaurant-enja.ch
