Bachls Restaurant der Woche: Doubek
Das gab’s in Wien seit der Eröffnung von Konstantin Filippous Lokal nicht mehr. Ein Koch steckt sein ganzes Geld in ein Luxusrestaurant.
Stefan Doubek bespielte von 2020 bis vorigen Sommer die winzige »Umar Fisch Bar« am Naschmarkt und fiel dort mit extravaganter Meerestier-Küche auf. Zuvor werkte er an klingenden Adressen zwischen London und Sydney. Und jetzt: »Doubek« – ein diskretes Schild und ein überaus freundlicher älterer Herr mit Mantel und Hut weisen den Weg in diesen farbfreien Ort, hier gibt es nur Grautöne, Schwarz und keine Fenster. In einer Sofa-Zone werden Schaumweine offeriert, dann geleitet Doubeks Partnerin Nora Pein abwärts.
Ein Raum, sieben Tische, 20 Gäste und eine bühnenartige Küchenzone mit Holzofen und -herd. Dort werkt mit ernster Miene das Team um Doubek, sein Markenzeichen – ein Viertelmeter Bart. Das Menü zu 235 Euro listet 20 Gänge, 100 Euro pro Person plus Disagio sind bei Reservierung anzuzahlen. Noch sitzt nicht bei allen der vielen Miniaturen – die Menge ist zu schaffen – das Arrangement perfekt. So teilen viele – auch ihr Chronist – die Meinung, dass roher Hummer sein Potenzial nicht ausspielen kann, hier als Ragout mit Olivenöl, Estragon und Perl-Couscous. Nun aber zu den Highlights: ein Takoyaki-Kugerl gefüllt mit Thunfischbauch. Sehr intensiv: Hamachi, zehn Tage geaged mit Bärlauch in Ponzu, Bärlauchkapern und XO-Sauce. Großartig: leicht gestockte Entenleber mit Räucheraalragout und Liebstöckel – ein cremig-salziger Löffel voller Umami. Wer die Weinbegleitung (140 Euro) ordert, bekommt elf Gläser weniger bekannter und teils reifer Weine. Wer aufregend trinken will, dürfte bei den Burgundern seine Freude haben.
INFO
Doubek
Kochgasse 13
1080 Wien
T: +43 664 78201144
restaurantdoubek.at
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