Deutschlands flächenstärkstes Anbaugebiet (26.500 Hektar) war lange Zeit ein Mauerblümchen, galt es doch eher als Herkunft namenloser Markenweine (Liebfrauenmilch, Blue Nun, Black Tower) denn als eine Herkunft individueller Spitzenweine. Doch die junge Winzergeneration hebt seit rund 20 Jahren den Schatz, der auch in Rheinhessens Böden schlummert. Gleich, ob Kalk (wie um Westhofen und Flörsheim-Dalsheim), roter Tonschiefer aus dem Rotliegenden (wie um Nierstein und Nackenheim), Schiefer (Bingen) oder Porphyr (Siefersheim) – Rheinhessen ist ein Land voller entdeckenswerter Terroir-Weine. Qualitativ spielt eindeutig der Riesling die wichtigste Rolle, auch wenn nur etwas mehr als 16 Prozent der Rebflächen mit ihm bestockt sind.